Auch das zweite Skispringen von Engelberg ist am Sonntag Beute von Österreichs Adlern geworden. 24 Stunden nach dem Doppelsieg gelang Rot-Weiß-Rot in der Schweiz diesmal sogar ein Dreifacherfolg, Daniel Tschofenig triumphierte vor Jan Hörl und Stefan Kraft. Die ÖSV-Athleten scheinen für die am 29. Dezember startende Vierschanzentournee gerüstet zu sein.
Der deutsche Weltcupleader Pius Paschke war neuerlich nur weit hinten zu finden. Paschke, schon am Samstag nur Achter, stürzte im zweiten Springen auf Rang 18 ab, sein Vorsprung auf Tschofenig in der Gesamtwertung verkürzte sich auf 79 Punkte. Als Favorit auf die in Oberstdorf beginnende Vierschanzentournee wollte sich Tschofenig dennoch nicht sehen. „Das würde ich nicht sagen, Pius ist im Weltcup doch noch vor mir“, erklärte der Kärntner im ORF. Am Samstag hatte er nach Halbzeitführung noch Hörl den Vortritt lassen müssen, diesmal brachte er die Frontposition mit Sprüngen von 135 und 137,5 Metern ins Trockene. Hörl reichte nach 130 m im ersten auch die Tageshöchstweite von 138,5 m nicht mehr.
Mit nicht ganz halbstündiger Verspätung aufgrund des starken Schneefalls, der zwei Stunden davor den Abbruch des Frauen-Bewerbs erzwungen hatte, ging der Bewerb bei annehmbaren Bedingungen schließlich gut über die Bühne. Zufrieden zeigte sich nicht zuletzt Weltcup-Titelverteidiger Kraft, der nach drei mauen Springen (11., 9., 14.) rechtzeitig vor der Tournee auf den Weg zurück zu alter Stärke fand. „Da haben wir uns ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Wir sind alle in sehr guter Form“, sagte der Salzburger.
„Genial, was wir heute gezeigt haben“
„Wir sind in geballter Faust ganz vorne. Gemeinsam gewinnt man die Tournee, vielleicht gelingt es einem“, hoffte Kraft nach 135-m-Sätzen, die ihn in der Gesamtwertung vor dem am Sonntag fünftplatzierten Gregor Deschwanden (SUI) auf Rang vier nach vorne brachten. Der Abstand auf den Dritten Hörl ist mit 164 Punkten aber noch beachtlich. Hörl wiederum fehlen 84 Punkte auf Paschke. „Genial, was wir heute gezeigt haben. Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt“, meinte auch der nunmehr zweifache Weltcupsieger Tschofenig vor dem Highlight rund um den Jahreswechsel voller Überzeugung. Die Hoffnungen, den ersten österreichischen Tournee-Sieg seit Kraft 2014/15 zu holen, sollten aber nicht überstrapaziert werden. „Paschke darf man nicht vergessen“, warnte Kraft. Große Lust auf die Traditions-Serie hat auch Hörl. „Ich für mich habe schon gutes Vertrauen in mein Leistungsvermögen aufgebaut und hoffe, dass es in dieser Tonartart weitergeht“, sagte der 26-Jährige.
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