Neuer Fall von Animal Hoarding im Bezirk Tulln. Nach Anzeige versteckte eine Frau Tiere vor den Behörden, der Verein Pfotenhilfe fordert nun das Umfeld auf, sich zu melden und auch die Qualen weiterer Tiere zu beenden. Außerdem wollen die Tierschützer, dass der Halterin offiziell auch die letzten drei Hunde abgenommen werden.
Kurz vor Weihnachten kommt nun ein weiterer schrecklicher Fall gequälter Hunde und Katzen in Niederösterreich ans Tageslicht. Und wie es leider so oft bei Animal Hoarding ist, passt auch hier – in der 2500-Seelen-Gemeinde Sitzenberg-Reidling – ein Sprichwort genau: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Paar kümmerte sich um Vierbeiner
Dort, im Bezirk Tulln, gab es ein Paar, das vor allem ausländische und behinderte Tiere aufgenommen hatte. Nachdem der Mann vor Kurzem gestorben war, dürfte die Frau mit der Situation allerdings komplett überfordert gewesen sein. Rund 20 Hunde und Katzen mussten dort scheinbar arge Qualen erleiden. Jetzt wurden nicht nur die Behörden, sondern auch der oberösterreichische Verein Pfotenhilfe Lochen alarmiert.
Höllenqualen bei Tieren
Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler war fast das ganze Wochenende mit der Pflege der Animal-Hoarding-Opfer beschäftigt, denn der Verein nahm auch einige Tiere in seine Obhut. Das total verdreckte und mit Fäkalien verschmierte Haus löste schlimmes Leid bei den Tieren aus: „Ich habe sie jetzt von ihren nach Urin und Kot stinkenden Verfilzungen, extrem langen Krallen und verklebten Augen befreit, gebadet und ihnen saubere Bettchen hergerichtet“, schildert Stadler.
Tierarzt bestürzt über Zustand
Der behandelnde Tierarzt hätte sich laut Verein bestürzt über den Zustand gezeigt. Besonders bei einer dreibeinigen Schäfermischlingshündin, die schon lange starke Zahnschmerzen haben muss. Sie leidet zudem an schwerer Arthrose und ist daher ständig starken, unbehandelten Schmerzen ausgesetzt. Zumindest ein weiterer Hund und auch die Katzen hätten stark entzündetes Zahnfleisch, komplett kaputte Zähne. Sofort wurden den Tieren diverse Medikamente gegen vorliegende Infektionen, Entzündungen und Schmerzen verabreicht.
Frau versteckte Hunde vor Behörden
Die Retter des Tierschutzhofes Pfotenhilfe haben wegen Tierquälerei nun auch ihren Anwalt eingeschaltet. Denn nachdem die Frau angezeigt wurde und dort die Polizei aufgetaucht war, versteckte sie zumindest einen Hund bei einer Bekannten. Und auch bei der anschließenden Behördenkontrolle wollte sie zwei Hunde Amtstierarzt und Co. vorenthalten, indem sie sie am Dachboden versteckte!
Tierschützer-Aufruf: Qualen beenden!
Der Verein bittet jetzt um Hilfe aus dem Umfeld der Frau, um alle Tierqualen zu beenden: Hinweise werden auf www.pfotenhilfe.at entgegengenommen. Und: Die Tierschützer fordern, dass der Frau auch die letzten drei Hunde, die jetzt noch im Haus leben, abgenommen werden!
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