Für den insolventen bayerischen E-Flugpionier Lilium mit Sitz in Gauting bei München wird die Luft immer dünner. Am Montag läuft Medienberichten zufolge eine Frist aus, binnen der die Suche nach Investoren noch erfolgreich sein könnte. Ein Unternehmenssprecher kündigte für Montag eine öffentliche Stellungnahme von Lilium an.
Unter anderem „Business Insider“ und die „Welt“ hatten berichtet, dass das Unternehmen bereits am Freitag die Geschäftstätigkeit eingestellt und fast allen der rund 1000 Mitarbeiter ihre Kündigungen ausgehändigt hat. Patrick Nathen, einer von vier Lilium-Mitgründern, schrieb auf der Plattform LinkedIn: „Nach zehn Jahren und zehn Monaten ist es traurige Wahrheit, dass Lilium seine Tätigkeit beendet hat.“
Lilium wollte E-Flugzeuge bauen
Lilium wollte Kleinflugzeuge mit Elektroantrieb bauen und hatte für ein senkrecht startendes Flugtaxi bereits Prototypen entwickelt. Allerdings waren die Entwickler auch immer wieder auf technische Herausforderungen gestoßen. Das zwischenzeitlich an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte Unternehmen hatte über die Jahre immer wieder über Millionenverluste berichtet.
Zuletzt hatte es politischen Streit um eine staatliche Bürgschaft gegeben. In Bayern setzte sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen seinen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) durch und führte einen Kabinettsbeschluss herbei, der sich für eine 50-Millionen-Bürgschaft des Freistaats aussprach – unter der Voraussetzung, dass sich der Bund in gleicher Höhe verpflichtet. Die zunächst in Aussicht gestellte Bundesbeteiligung wurde dann jedoch wieder zurückgenommen.
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