Weihnachten früher und heute: Christian Schreilechner, der Dechant von Tamsweg, erinnert sich an die Traditionen in seiner Kindheit mit vielen Geschwistern. Heute gibt er Gläubigen einen Rat: weniger Hektik zu Weihnachten!
Bei uns ist Weihnachten immer sehr rituell abgelaufen“, erinnert sich Christian Schreilechner, Dechant in Tamsweg. Er wuchs in Mariapfarr mit fünf Geschwistern auf. „Jeder von uns hatte seinen Part, nur so kann ein Fest auch gelingen.“ Seine Aufgabe war es, Holz zu holen. Die Schwestern halfen beim Einsortieren der Kekse in Geschenksackerl. Zu Mittag saßen alle beim Bachlkoch rund um eine große Pfanne.
Der Weg, einmal Pfarrer zu werden, wurde schon früh geebnet. Als junger Kooperator in Saalfelden und Hallein gab Schreilechner schon Weihnachtsgedanken mit auf den Weg. Elf Jahre lang war er dann als Stadtpfarrer in Zell am See und wechselte 2023 wieder in seine Lungauer Heimat. „Es gibt überall örtliche Eigenheiten.“
Tourismusregionen verzichten auf „stille Zeit“
In Zell am See sei der Tourismus bis in die Kirche spürbar. „Hoteliers und Mitarbeiter haben wenig Zeit. Wenn die Bläser am Friedhof ,Stille Nacht’ spielen, ist für sie Weihnachten. Danach müssen alle wieder daheim Gäste empfangen.“
Hier wie dort füllen sich die Kirchen in den Weihnachtstagen – trotz steigender Austritte. Bemerkbar ist aber: „Die Rorate am 24. Dezember um 6 Uhr in der Früh ist fast besser besucht als die Mette in der Nacht. Am Abend raffen sich heuter weniger Menschen auf“, beobachtet Dechant Schreilechner. Das „gesammelte Reingehen in den Tag“ würden vor allem junge Menschen als Gewinn sehen.
Die weihnachtliche Botschaft
Er versorgt mit seinem Team heute den Pfarrverband Tamsweg-Lessach-Seetal. Die Kirche ist festlich geschmückt. Die Krippe und der Baum mit großen Strohsternen stimmen auf die stillste Zeit, der es heute zu oft an Stille mangelt, ein.
Weihnachtliche Botschaft an alle Gläubigen: „Gott kommt auch, wenn das Leben nicht perfekt ist. Weniger Hektik, mehr zur Ruhe kommen – das soll Weihnachten ausmachen.“
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