Zerina Džubur und Karin Oberhuber leiten seit Oktober das Grazer Haus der Architektur. Die Architektin und die Kulturmanagerin lösten Beate Engelhorn ab und sehen sich in erster Linie als Teamplayer. Wir sprachen mit ihnen über ihre Pläne und Schwerpunkte.
Alles neu im Grazer Haus der Architektur! Erstmals hat mit Architektin Zerina Džubur und Kulturmanagerin Karin Oberhuber ein Duo die Leitung übernommen, und die beiden stellen auch gleich den Verein auf den Kopf. „Wir haben das Beste aus den letzten Jahren genommen, mit neuen Ideen ergänzt und daraus ein Konzept erstellt“, erzählt Džubur, und Oberhuber ergänzt: „In drei Hearings überzeugten wir die Gründungsinstitutionen, dann sprachen sie uns einstimmig das Vertrauen aus.“ Zusätzlich zu den Geschäftsführerinnen und ihrem eingeschworenen Team soll es auch wieder den 6-köpfigen Programmbeirat geben. Gemeinsam will man ein Jahresprogramm samt Open Call erstellen.
Bestens ausgefüllte Übergangsphase
Das benötigt freilich eine Anlaufzeit, also gibt es 2025 ein Übergangsprogramm mit einem Querschnitt durch die heimische Architekturlandschaft – von Studierenden, junge Büros bis zu arrivierten Architekten. Und eine von Wien übernommene, steirisch adaptierte Personale von Hermann Czech und seinen Trigon-Projekten.
Die Architekturszene hat sich stark verändert. Sie ist viel weiblicher geworden.
HdA-Chefin Zerina Džubur
Apropos Studierende: Das Haus der Architektur sehen die beiden Chefinnen als eine Vernetzungsstelle. Hier kann sich die Szene austauschen, junge und etablierte, aber auch heimische und internationale Planer. „In der Architekturszene hat sich unglaublich viel verändert“, stellt Zerina Džubur fest, „es gibt sehr viele Absolventinnen und Absolventen, aber nur sehr wenige Büro-Gründungen.“ Auch sehen die beiden ein Ende der Stararchitekten-Ära, kaum ein neues Büro ist noch nach nur einem Planer benannt.
Weniger Stars, mehr Frauen und Kollektive
„Die Architekturszene ist zudem weiblicher geworden“, stellt Džubur fest. Auf all das reagiert das HdA mit Schwerpunkten. Und auch die Vermittlung ist ein großes Anliegen. So soll etwa das Kinderprogramm ausgebaut werden. Überaus erfolgreich ist zudem die Reihe „Häuser schaun“. Ihr 16. Geburtstag wird 2025 mit einem besonderen Event gefeiert.
Richtig stolz sind die beiden auf ihr Team. „Hier arbeiten in erster Linie Architekturstudierende“, betont Karin Oberhuber, „das schafft schon früh eine Bindung ans Haus – bringt ihnen ein Netzwerk und uns eine Fülle guter Ideen.“ Diese Win-win-Situation will man auch im Umgang mit Partnern und Sponsoren forcieren. „Wir wollen keine Bittsteller sein, sondern etwas anbieten können, wenn wir mit der Privatwirtschaft kooperieren“.
Jünger, offener, vernetzender und vermittelnder will das neue Haus der Architektur sein. Und mit der Energie, mit der Zerina Džubur und Karin Oberhuber ans Werk gehen, sollte das auch kein Problem darstellen.
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