Unter dem Namen „Ländle Bur“ sind 120 bäuerliche Direktvermarkter vereint. Darunter auch die Familie Kohler aus Au, die in vierter Generation Milchwirtschaft betreibt.
Die Feiertage stehen unmittelbar vor der Tür, und mit ihnen die Vorfreude auf festliche Stunden im Kreise von Familie und Freunde. Gutes Essen gehört in dieser Zeit einfach dazu. Doch während Menüs geplant und Zutatenlisten geschrieben werden, stellt sich auch die Frage: Woher kommen die Produkte, die auf unseren Tellern landen? Regionale Lebensmittel sind meist die beste Wahl, wenn es um Frische und Nachhaltigkeit geht. Zahlreiche Produzenten im Land bieten eine große Palette an Lebensmitteln an. Der Bauernhof der Familie Kohler liegt mitten in Au im Bregenzerwald. In vierter Generation führt Martin Kohler (31) den milchwirtschaftlichen Betrieb. Bereits 1999 hatte sein Vater mit der Joghurtproduktion und der Direktvermarktung begonnen. Martin und seine Frau Daniela haben in den vergangenen Jahren das Sortiment weiter ausgebaut: Acht verschiedene Sorten Joghurt, Topfenaufstriche, Käse und Milch stellt die Familie in Eigenproduktion her.
„Die mit Abstand beliebteste Sorte ist unser Birchermüsli-Joghurt“, berichtet der 31-jährige Landwirt. Wie in jedem Job, gebe es auch im Beruf als Landwirt sowohl Vor- als auch Nachteile, sagt der Bregenzerwälder. Was dem Familienvater aber besonders gefällt, ist die Tatsache, dass er sein eigener Chef ist. Und nach all den Jahren hegt er immer noch eine Faszination für die landwirtschaftlichen Prozesse: „Es ist einfach etwas ganz Besonderes, quasi aus dem Gras, dass das Vieh frisst, am Ende ein Lebensmittel herzustellen.“ 18 Milchkühe, die meisten von der Sorte Braunvieh, liefern durchschnittlich 130.000 Liter Milch im Jahr. Die daraus hergestellten Lebensmittel werde ab Hof verkauft sowie an heimische Gastrobetriebe und Lebensmittelhändler geliefert. Zusätzlich zu den Milchkühen besitzt Familie Kohler noch an die 20 Stück Jungvieh, das den Sommer traditionsgemäß auf der Alpe verbringt. Den Winter über sind alle Tiere im großzügigen Laufstall untergebracht.
Ein Blick hinter die Kulissen
Anfang Dezember werden die Stalltüren dann im Rahmen der Veranstaltung „Schneegestöber“ für Besucher geöffnet. „Seit drei Jahren sind wir bei diesem Event mit dabei und bieten an diesem Tag Interessierten die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines Milchbetriebs zu blicken“, erzählt Martin Kohler. Vom nach Heu duftenden Kuhstall bis zum blitzblank geputzten, modernen Arbeitsbereich können sich Konsumenten ein Bild davon machen, wo und wie die Lebensmittel entstehen, die schlussendlich im Kühlregal zu finden sind. „Bei uns sind es wirklich nur zehn Meter von der Kuh beziehungsweise dem Melkstand bis in die Sennerei“, sagt der Landwirt und lacht. Die „Transportwege“ sind also kurz, der Co2-Ausstoß folglich viel geringer als bei Lebensmitteln, die über weite Strecken importiert werden. Martin Kohler ist zudem Mitglied beim Verein „Ländle Bur“, einer Vereinigung der Vorarlberger bäuerlichen Direktvermarkter. Diese wurde 1996 gegründet und zählt derzeit rund 120 Mitglieder.
Die Vereinigung der Vorarlberger bäuerlichen Direktvermarkter wurde 1996 gegründet und zählt derzeit an die 120 Mitglieder. Martin Kohler aus Au ist eines davon. Ein Hauptziel des Vereins liegt in der gemeinsamen Interessensvertretung der Direktvermarkter und somit in der Stärkung jener bäuerlichen Produkte, die über den Bauernmarkt oder Hofladen ihren Absatz finden. Zu „Ländle Bur“ gehört auch die Körix GmbH, über die regionale Lebensmittel bequem online bestellt werden können.
„Ziel ist es, die bäuerliche Direktvermarktung zu stärken und den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern zu fördern. Das Vereinsbüro bietet darüber hinaus Beratung und Unterstützung in allen Belangen der Direktvermarktung an“, erklärt Geschäftsführerin Alexandra Feuerstein von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Alle ordentlichen Mitglieder des Vereins verpflichten sich zur Einhaltung einer Qualitätsrichtlinie, welche von einer externen Kontrollstelle überprüft wird. Vor ein paar Jahren ist zudem die Plattform „Guats vo do“ entstanden, die mittlerweile als Direktvermarktungs-GmbH unter dem Namen „Körix“ geführt wird und dem Verein „Ländle Bur“ gehört. Auf der Website können Kunden regionale Lebensmittel und Produkte bestellen, die dann zu ihnen nach Hause geliefert werden. „Das Angebot ist während der Corona – Pandemie entstanden, als viele Lebensmittelmärkte geschlossen hatten. Lieferanten sind ausschließlich Mitglieder von Ländle Bur“, erläutert Feuerstein. Das Angebot ist natürlich saisonal abgestimmt und reicht von Gemüse über Süßes und Herzhaftes sowie Getränken bis hin zu Körperpflegeprodukten.
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