Spende an Rotes Kreuz
Magdeburg: Testament des Attentäters gefunden
Im Auto des Magdeburg-Attentäters ist am Montagabend ein Testament gefunden worden. Sein gesamtes Vermögen soll demnach an das Deutsche Rote Kreuz übergehen. Politische Botschaften hätten sich in dem Dokument nicht befunden, hieß es.
Wie der „Spiegel“ am Montagabend berichtete, hatte der mutmaßliche Angreifer den Tatwagen mehr als eine Woche zuvor gemietet. Wie berichtet, steuerte Taleb A. am Freitagabend um kurz nach 19 Uhr den gemieteten BMW in den Magdeburger Weihnachtsmarkt und raste mehrere Hundert Meter über den gefüllten Platz. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, 200 weitere wurden verletzt – etwa 40 von ihnen schwer.
Offenbar dürfte er damit gerechnet haben, selbst zu sterben. Am Montagabend fanden Ermittlerinnen und Ermittler ein Testament in dem Mietwagen. Demnach soll das gesamte Vermögen nach dem Tod des Psychiaters an das Deutsche Rote Kreuz übergehen.
Hier sehen Sie ein Update zu den Verletzten von der Universitätsklinik Magdeburg.
Zudem hatte A. bereits im Mai in einem Posting auf der Plattform X geschrieben, dass er damit rechne, „in diesem Jahr“ zu sterben. Er suche „Gerechtigkeit“, egal zu welchem Preis. Das habe er auch in Privatnachrichten mit anderen Nutzerinnen und Nutzern wiederholt, berichtete der „Spiegel“.
Polizei hatte kurz vor Tat Kontakt
Die „Welt“ schrieb, dass der mutmaßliche Attentäter wegen einer psychischen Erkrankung behandelt worden sei. Demnach gehe das Bundeskriminalamt (BKA) von einem „allein handelnden Täter ohne explizit islamistisches Motiv“ aus. Er war dem BKA seit längerer Zeit bekannt. Im vergangenen Jahr seien aber keine Gefährdungssachverhalte erkannt worden.
Die Polizei kontaktierte den Tatverdächtigen noch wenige Wochen vor dessen Todesfahrt (siehe Video oben). Im September 2023 und Oktober 2024 seien sogenannte Gefährderansprachen durchgeführt worden, sagte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang. Die Gespräche hätten in einem Polizeirevier und auf der Arbeitsstätte des Mannes stattgefunden.
Dem gebürtigen Saudi-Araber wird vorgeworfen, seinen ehemaligen Rechtsanwalt bedroht zu haben. Gegen ihn wurde zudem wegen Verleumdung und Sexualstraftaten ermittelt.
Hinweise verschlampt?
Der Deutsche Bundestag kündigte nun an, die Frage klären zu wollen, warum Hinweisen auf mögliche Gefahren durch Taleb A. nicht nachgegangen worden sei. Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Lars Castellucci, kündigte an, eine Sondersitzung zu beantragen.
Taleb A. wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.
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