Nach langem Hin und Her hat der Ethikausschuss des US-Repräsentantenhauses doch den Untersuchungsbericht zum Republikaner Matt Gaetz veröffentlicht. Die Vorwürfe wiegen schwer: So soll der ehemalige Abgeordnete Frauen für Sex bezahlt haben, darunter eine 17-Jährige.
Er soll in Prostitution, sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen und illegalen Drogenkonsum verwickelt gewesen sein. Damit habe Gaetz sowohl Gesetze in Florida als auch auf Bundesebene und die Verhaltensregeln der Parlamentskammer gebrochen, heißt es in dem Bericht.
Besonders im Fokus steht eine Party im Jahr 2017. Bei dieser soll der 42-Jährige unter anderem mit einer 17-Jährigen Sex gehabt und dafür bezahlt haben. Laut dem Bericht gibt es aber keine eindeutigen Beweise dafür, dass er über das Alter der Jugendlichen informiert war. Nach den Gesetzen Floridas würde dies den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen erfüllen – auch wenn der Sex einvernehmlich war. Juristisch würde es sich um eine Form der Vergewaltigung handeln, da Minderjährige nicht rechtsgültig in sexuelle Handlungen einwilligen können.
Zugang zu jungen Frauen über Freund?
Gaetz soll über einen Freund, der bereits zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, Zugang zu jungen Frauen bekommen haben. Dieser habe die Frauen über eine „Sugar-Dating“-Plattform kontaktiert, heißt es im Bericht. Diese diene dazu, „ältere Männer und jüngere Frauen“ für „gegenseitig vorteilhafte Beziehungen“ zusammenbringen und sei bereits Gegenstand von Ermittlungen gewesen.
Das US-Justizministerium hatte jahrelang unter anderem wegen Menschenhandels zu sexuellen Zwecken gegen den Republikaner ermittelt. Die Untersuchungen wurden jedoch ohne Anklage wieder eingestellt. Der Ethikausschuss setzte die Ermittlungen fort und kam jetzt zu dem Schluss, dass der ehemalige Abgeordnete zwar Frauen für kommerzielle sexuelle Handlungen über Staatsgrenzen transportieren ließ, aber es keine Beweise für Minderjährige, Zwang, Betrug oder Nötigung gebe.
Hier sehen Sie ein Posting von Gaetz.
Republikaner weist Vorwürfe zurück
Gaetz wies vor allem den Vorwurf der Prostitution auf der Plattform X zurück. Er scheiterte damit, die Veröffentlichung des Berichts zu verhindern. Der 42-Jährige gilt als eine der radikalsten Stimmen innerhalb der Republikanischen Partei und als loyaler Unterstützer Donald Trumps.
Er wäre als Justizminister der neuen Regierung vorgesehen gewesen, zog sich aber Ende November selbst zurück. Kurz zuvor hatte er auch sein Mandat im Parlament niedergelegt.
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