Die Zaungäste im verregneten Stegersbach mussten zweimal hinschauen, um Fuchs wirklich zweifelsfrei zu erkennen. "Nach sieben Jahren hab ich mir den Bart erstmals komplett wegrasiert. Ich lass ihn aber wieder nachwachsen", zeigte sich der 27-Jährige vom ungewohnten Anblick im Spiegel wenig begeistert.
"Nicht erste Wahl zu sein, das war komplett neu für mich"
Ungewohnt war für Fuchs auch seine sportliche Situation in den vergangenen Monaten. Nach einem Formtief, einer Sperre und einer Rückenblessur war sein Stammplatz weg, Youngster Sead Kolasinac hatte ihn aus der Startformation verdrängt. "Eines hat das andere ergeben und plötzlich bist du schon auf der Bank", erzählte Fuchs. "Am Anfang ist es mir sehr schwer gefallen, da ich zum ersten Mal in so einer Situation war. Auf der Bank zu sitzen und nicht erste Wahl zu sein, das war komplett neu für mich. Das war eine völlig neue Lebenserfahrung", so Fuchs, dessen steiler Aufstieg in drei Jahren von Mattersburg über Bochum und Mainz zu Schalke geführt hatte.
"Andere würden sich in so einer Situation hängen lassen"
Doch der Niederösterreicher blieb am Ball und wurde von Trainer Jens Keller immerhin mit Kurzeinsätzen belohnt. "Andere würden sich in so einer Situation hängen lassen. Aber ich habe gut trainiert, Gas gegeben und dafür vom Trainer super Feedback bekommen." Ein Abschied aus Gelsenkirchen war und ist kein Thema, Fuchs hat bei Schalke noch zwei Jahre Vertrag. "Die Karten werden neu gemischt. Ich werde schauen, dass ich wieder auf dem Platz stehe", zeigte sich Fuchs für die sommerliche Vorbereitungsphase schon jetzt kämpferisch.
"Haben Ziel Quali ausgegeben, und das können wir erreichen"
Fürs ÖFB-Team sieht Fuchs gute Chancen, erstmals seit 1998 die Qualifikation für eine WM zu schaffen. "Wir haben das Ziel Quali ausgegeben, und das können wir auch erreichen. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen und im Kampf um den zweiten Platz alles selbst in der Hand", meinte Fuchs vor dem Schlager im ausverkauften Wiener Happel-Stadion. Platz eins der ÖFB-Gruppe C ist so gut wie sicher an Deutschland vergeben. Die acht besten Gruppenzweiten der neun Quali-Pools spielen dann im Play-off um die vier verbleibenden Startplätze Europas.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.