Der Niederösterreicher suchte mit Absicht naive Opfer mit mangelnder Fachkenntnis im Bereich der Kryptowährungen. Anleger vertrauten dem Angeklagten blind, sahen ihn als Freund. Der Schaden beträgt fast eine Million Euro. Der Prozess in Graz wurde vertagt.
Die Optik ist schon einmal keine gute: 13 Vorstrafen hat der angeklagte Niederösterreicher, über 18 Jahre saß der 60-Jährige bereits in verschiedenen österreichischen Gefängnissen.
Naivität ausgenutzt
Auch beim Prozess in Graz geht es einmal mehr um „Delinquenz gegen fremdes Vermögen“, wie Staatsanwältin Katharina Doppelhofer erläuterte. „Wie bereits bei seinen Vorverurteilungen suchte er sich wenig versierte Personen, deren Naivität und mangelnde Fachkenntnis er schamlos ausnutzte.“
Zehn steirische Opfer verloren fast eine Million
Der Angeklagte selbst gab sich gegenüber den Kunden als sehr vermögend aus, verkehrte mit ihnen nur in sündteuren Hotels und Hauben-Restaurants. Er gab an, Diplomingenieur zu sein und bei Facebook und Microsoft gearbeitet zu haben. Sein Vermögen hätte er rein mit Kryptowährungshandel gemacht.
Zehn Steirer fielen auf den falschen Milliardär herein, überwiesen ihm bis zu Hunderttausend Euro, die er gewinnbringend für sie veranlagen sollte. Ein Opfer überschrieb dem Niederösterreicher sogar sein Auto. Alle vertrautem ihm blind, weil sie ihn als Freund sahen, mit dem sie auch privat sehr viel Zeit verbrachten.
„Geld ist ja noch da“
Der Angeklagte selbst leugnete am Straflandesgericht in Graz den Betrug ausschweifend. „Ich habe mich auch nie als Milliardär ausgegeben!“ Zudem sei das Geld ja nicht weg, die Rückzahlung scheitere nur daran, dass die Veranlagungsdauer noch laufe. „Es war etwas ganz anderes vereinbart, als die alle sagen.“
Der Prozess wurde auf Februar vertagt. Dann sollen auch die Anleger zu Wort kommen.
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