Chemo-Therapien, Lungen-Embolien, Schmerzen und Tränen – aber Handball-„Papst“ Walter Perkounig konnte den Lungenkrebs besiegen. Der Obmann von Erstligist Ferlach spricht über die Macht der Gedanken, wie ihm der Sport geholfen hat – und gibt seinen wichtigsten Rat preis.
Diagnose Lungenkrebs. Diese ereilte Walter Perkounig jun. am 9. Jänner. Das Jahr 2024 hatte für den Chef von Handball-Erstligist Ferlach mit einer niederschmetternden Nachricht begonnen.
Die Folge: Am 29. Jänner musste ein Teil seiner Lunge operativ entfernt werden. Komplikationen traten auf, Perkounig musste wieder unters Messer, war drei Wochen lang an Schläuchen angehängt. „Erst da ist mir bewusst geworden, wie ernst die Lage ist“, erzählt der Ex-Tormann, der sich langwierigen Chemo-Therapien unterziehen musste, zwei lebensgefährliche Lungen-Embolien und eine Lungen-Entzündung erlitt, elf Kilo verlor. . .
Ich hatte erstmals moralische Einbrüche in meinem Leben, habe geweint – ich glaube, das ist normal. Aber ich bin dennoch immer positiv geblieben. Der Sport hat mir – was die Einstellung angeht – da sicher auch geholfen.
Walter PERKOUNIG
. . . und dennoch nie aufgab. „Ich habe zwar zum ersten Mal in meinem Leben heftige moralische Einbrüche gehabt – aber ich habe zum Glück eine positive Einstellung zum Leben. Da hat mir meine Sportlermentalität geholfen – ich bin es gewöhnt, zu kämpfen“, erzählt Walter.
So gab’s jetzt im November von den Ärzten zum zweiten Mal die erlösende Meldung: „Krebsfrei!“ Was den 57-Jährigen dazu veranlasste, seine Engsten zu einem Essen mit eigenem Koch und Kellner einzuladen. „Ich war generell überrascht, wieviele Freunde ich habe. Ich habe – vor allem als die „Krone“ erstmals über meinen Zustand berichtet hat – so viel Zuspruch bekommen, das gab Kraft, dafür bin ich allen dankbar. Dabei weiß ich ja, dass ich ein zu direkter und impulsiver Mensch bin, was nicht immer gut ankommt. Umso mehr hat es mich gefreut“, sagt Perkounig und betont: „Meine Pauline hat mir so geholfen, aber auch die Kollegen in der Arbeit und im Verein!“
Männer neigen dazu, nicht zur Vorsorge-Untersuchung zu gehen. Ich habe nie etwas gespürt und trotzdem bin ich erkrankt. Mein Lungenarzt hat mir nämlich schon da das Leben gerettet.
Walter PERKOUNIG
Was Perkounig also Krebspatienten rät? „Redet darüber, redet mit Betroffenen – das bringt so viel. Und versucht, positiv zu bleiben – wenn du dich selbst aufgibst, kann dir keiner mehr helfen. Die Macht der Gedanken spielt eine große Rolle, das darf man nicht unterschätzen. Aber das Wichtigste: Geht zur Vorsorge-Untersuchung – denn mein Arzt hat mir da mein Leben gerettet.“
Womit die Weihnachtszeit für Walter eine ganz besondere wird: „Ich bin einfach nur dankbar, dass ich das alles noch erleben darf.“
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