Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat die Aufhebung des Arbeitsverbots für Irans Fußball-Legende Ali Daei gefordert. Wie die dem Präsidialamt nahestehende Tageszeitung „Etemad“ berichtet, hat Peseschkian seinen Sportminister angewiesen, das Verbot aufzuheben, um Daei die Rückkehr ins Fußballgeschäft zu ermöglichen. Beobachter sehen darin einen Versuch des Präsidenten, die politischen und wirtschaftlichen Proteste im Land zu beruhigen.
Der ehemalige Bayern-Profi war in Ungnade gefallen, nachdem er die Frauenbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ von 2022 unterstützt und das islamische System scharf kritisiert hatte. Neben Arbeits- und Ausreiseverbot wurde auch sein Restaurant in Teheran kurzfristig versiegelt. Seitdem genießt der 54-Jährige nicht nur als Fußballer, sondern auch als Regierungskritiker große Popularität im Land.
Daei nicht interessiert
Eine Rückkehr ins Fußballgeschäft schloss Daei in einer ersten Reaktion allerdings aus. „Kein Interesse“, sagte er. Medienberichten zufolge war er sogar als Kandidat für das Amt des Fußballverbandspräsidenten im Gespräch – doch auch das lehnte er kategorisch ab. „Da würden mich keine zehn Pferde hinbringen“, betonte der 55-Jährige. Sportexperten halten aber eine Rückkehr zu seinem Verein Persepolis Teheran, der derzeit in einer sportlichen Krise steckt, für möglich.
Daei war Kapitän und Cheftrainer des iranischen Nationalteams, Meistercoach in der Liga mit Saipa Teheran und spielte zwischen 1997 und 2002 in der deutschen Bundesliga für Arminia Bielefeld, Bayern München und Hertha BSC. 1999 wurde er zu Asiens Fußballer des Jahres gewählt. Mit 108 Toren ist er der dritterfolgreichste Länderspieltorschütze der Welt. Heute besitzt er mehrere Sportgeschäfte und ein Restaurant in Teheran und gilt als erfolgreicher Unternehmer.
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