„Werde nicht teurer“

Ein Plädoyer für süffige Bierpreise

Burgenland
26.12.2024 11:55

„Wut-Wirt“ ist er keiner, die Gastro-Szene schlechtreden lässt sich ein Schankprofi aus Schattendorf aber auch nicht. Er wehrt sich gegen die Kritik, ein „Preistreiber“ zu sein.

Wilhelm „Willi“ Grafl ist ein Wirt mit Leib und Seele. Und das schon eine sehr lange Zeit. Er blickt auf stolze 48 Jahre zurück, in denen er selbstständig war und immer seinen eigenen Weg gegangen ist. Ein paar Jahre will der Gastro-Haudegen seinem treuen Stammpublikum weiterhin genüssliche (Gaumen-)Freuden bereiten.

Willi Grafl will ein Zeichen setzen. Auf eigene Faust „friert“ er die Bierpreise ein.  (Bild: Judt Reinhard)
Willi Grafl will ein Zeichen setzen. Auf eigene Faust „friert“ er die Bierpreise ein. 

 „Die Arbeit ist mir noch nicht zuwider“, gesteht sich der leidenschaftliche Wirt ein, der in der Hauptstraße im Grenzort Schattendorf, Bezirk Mattersburg, den Weingasthof betreibt. Sauer stößt ihm allerdings seit Monaten die allgemeine Teuerung auf. Das Fass zum Überlaufen brachte hingegen ein TV-Bericht, in dem die Wirte als „Preistreiber“ und „Inflationseinpeitscher“ abgekanzelt worden seien.

„Die Kirche im Dorf lassen, aber auch die Gasthäuser“ 
Es könne durchaus stimmen, sagt Grafl, dass große Gastro-Betriebe und personalintensive Hotels samt Wellness-Oase die Preise deutlich angezogen hätten. „Am Land gehen die Uhren allerdings anders. Man sollte die Kirche im Dorf lassen – und die Gasthäuser“, merkt Grafl mit ernster Miene an: „Wer Zwietracht säet, treibt das Wirtshaussterben nur voran.“

Krügerl um 4,40 € auf der Zunge zergehen lassen
So wie viele andere Gaststätten habe Grafl im Jänner den Preis für ein Krügerl Bier lediglich um 20 Cent auf 4,40 Euro erhöht. Beim Seidel sei um zehn Cent auf 3,30 Euro angehoben worden. „Sonst sind die Preise gleich geblieben. Wir haben Dorfwirtshäuser und kennen die meisten unserer Gäste persönlich. Ihre Geldbörse wollen wir nicht über Gebühr strapazieren“, betont der Wirt. „Bei negativen TV-Berichten werden wir leider alle in einen Topf geworfen.“ Das Herz eng mit der Gastronomie verbunden, zieht der Wirt seine Konsequenzen. Wenngleich ihm dieser Entschluss finanziell nicht weiterhilft, will er die nächste Preiserhöhung beim Gerstensaft im Weingasthof lange auf sich warten lassen. Grafl: „Anfang 2025 bleibt’s bei 4,40 Euro fürs Krügel, 3,30 fürs Seidel.“ Den Gästen wird’s wohl schmecken.

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