Mieter des Karl-Seitz-Hofs in Wien-Floridsdorf fühlen sich verhöhnt: Für das tägliche Stiegensteigen von bis zu sieben Stockwerken bietet der private Betreiber der benachbarten Tiefgarage statt Reparaturen eine lächerlich geringe Entschädigung an.
Der „Krone“-Bericht über die Garage neben dem Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf, in dem Bewohner sieben Stockwerke zu Fuß gehen müssen, weil die Lifte seit Monaten defekt sind, sorgte für Wirbel – und hat nun endlich auch eine Reaktion des Betreibers hervorgerufen – allerdings eine, durch die sich die Mieter der Garagenplätze auf den Arm genommen fühlen.
Mieter zahlen sich Nachlass durch Gebührenerhöhung selbst
In einem Schreiben bietet der Garagenbetreiber BOE den Mietern nun nicht die lange ersehnte Reparatur der Lifte – einer ist bereits seit 2014 (!) defekt – an, sondern als Entschädigung für das tägliche Stiegensteigen 20 Euro. „Wir fühlen uns verhöhnt“, beklagt Frau Hopodides, eine der Betroffenen. Dazu komme nämlich noch, dass die Mieter der Plätze erst wenige Tage zuvor „über eine Erhöhung der monatlichen Gebühr auf nunmehr etwas mehr als 115 Euro informiert wurden“.
BOE weist in einer Stellungnahme jegliche Schuld von sich: „Durch die massiven Regenfälle wurde der Motor des Aufzuges stark beschädigt. Die Reparatur wurde von uns umgehend in Auftrag gegeben. Laut Auskunft der zuständigen Aufzugsfirma waren wesentliche Teile nicht lagernd bzw. verfügbar und mussten extra produziert werden. Somit kam es leider zu einem längeren Ausfall des Aufzuges.“ Die Tiefgarage macht allerdings seit ihrer Errichtung allein schon wegen des Grundwassers Probleme.
Wasserschäden stehen in der Garage an der Tagesordnung, und zu allem Überfluss wurden die Aufzugstriebwerke im untersten Geschoß verbaut und sind damit doppelt für Schäden anfällig. Die Garagenmieter können nun aber zumindest hoffen, dass einer der Aufzüge repariert wird. „Seitens des zuständigen Aufzugunternehmens wurden uns die Lieferung der benötigten Teile und die Instandsetzung für Ende Jänner zugesagt“, verspricht BOE. Einen Monat heißt es also noch schwitzen.
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