Liebhaber-Fotoprojekt

Der Wandel der Zeit in Wien in Bildern eingefangen

Wien
27.12.2024 11:00

Scherzhaft wird Wien gerne als bewohntes Museum bezeichnet. Veränderungen gehen hier meist langsamer vonstatten, aber sie geschehen. Die Plattform „Zeitsprünge“ setzt die Veränderungen im Stadtbild eindrucksvoll in Szene.

Wien ist reich an Geschichte, vieles davon wurde in Bildern festgehalten. Wie zum Beispiel die zwei Damen, die im Jahr 1900 in eleganten Roben die Ringstraße vor der Oper queren (siehe Bild oben). Ein Augenblick wie gemalt – und dennoch ein Stück Geschichte, eingefangen in einem der Bilder des neuen Projekts von Alexander Fried. Der 14-tägige Kalender ist mehr als nur eine Ansammlung nostalgischer Fotografien.

Der Stephansplatz voller Autos
Die Verbindung von der Rotenturmstraße zur Kärntner Straße über den Stephansplatz etwa war viele Jahrzehnte eine wichtige Querung für den Autoverkehr, um vom Norden der Stadt in den Süden zu gelangen, wie das von Fried aufgestöberte Bild aus dem Jahr 1965 zeigt. Öffentlich war der Stephansplatz nur mit Buslinien zu erreichen. Heute absolut unvorstellbar. Denn mittlerweile lädt die Fußgängerzone Touristen wie auch Einheimische zum Flanieren ein.

Der Stephansplatz damals ...
...und heute

Eine Stelle, viele Brücken
Die erste Aspernbrücke wurde als Kettenbrücke 1864 als Verlängerung der Ringstraße in die Leopoldstadt errichtet. Benannt wurde sie nach der Schlacht von Aspern, in der die österreichischen Truppen die Franzosen unter der Führung von Napoleon besiegen konnten. Das historische Bild hier stammt aus dem Jahr 1874. 1913 wurde die Brücke durch eine Bogenbrücke ersetzt, um die zunehmenden Verkehrsströme zu bewältigen. Wie viele andere Brücken über den Donaukanal wurde die Aspernbrücke in der Schlacht um Wien 1945 von der Wehrmacht gesprengt.

Die Aspernbrücke damals ...
... und heute

Freier und verstellter Blick vom Ballhausplatz
Der Ballhausplatz beheimatet sowohl das Bundeskanzleramt als auch die Bundespräsidentschaftskanzlei und kann somit getrost als das Machtzentrum der Republik bezeichnet werden, obwohl das Außenministerium 2005 ums Eck übersiedelte. Die 1950 noch vorhandene Baulücke füllt heute das Innenministerium, davor hatte man hier einen freien Blick auf das Hochhaus in der Herrengasse. Bei seiner Errichtung 1932 war es übrigens das höchste Wohngebäude in Wien.

Der Ballhausplatz damals ...
... und heute

Ein Haus mitten auf dem Graben?
Im 19. Jahrhundert wurde der Graben grundlegend umgestaltet: Zahlreiche Gebäude mussten weichen, damit eine durchgehende Verbindung vom Graben zum Stephans- bzw. Stock-im-Eisen-Platz geschaffen wurde. Das bis 1866 existierende sogenannte Elefantenhaus bildete zuvor den östlichen Abschluss des Grabens. Der Name des Hauses bezieht sich auf ein an der seitlichen Hausfassade angebrachtes Relief, das an den ersten in Wien zu sehenden Elefanten Beppo erinnerte. Erzherzog Maximilian II. führte das Tier mit, als er 1552 von Spanien kommend in Wien einzog und erregte damit natürlich große Aufmerksamkeit.

Der Graben damals ...
... und heute

Fotografische Zeitreise
Fried entführt den Betrachter mit akribisch recherchierten Texten und beeindruckenden Bildvergleichen in das Wien vergangener Jahrzehnte. Es sind Einblicke in das Leben einer Stadt, die damals wie heute pulsierte. Es ist die Fortsetzung der Plattform „zeitenspruenge.at“. Dort dokumentiert Fried den Wandel Wiens anhand historischer und aktueller Fotografien. Er lädt so zu einer beeindruckenden Zeitreise ein.

Seit 2011 beschäftigt sich Fried, hauptberuflich Web-Entwickler, mit dem Nachfotografieren alter Ansichten. Die Herausforderung dabei ist nicht nur, genau denselben Bildausschnitt, sondern auch die damals verwendeten Objektive nachzuempfinden, damit wirklich deckungsgleiche Bilder dabei herauskommen. Es geht Fried nicht nur um Nostalgie: Wie er selbst auf seiner Website betont, gibt es auch „unzählige Orte in Wien, die schöner und lebenswerter geworden sind“.

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