Ein Ökowunder aus dem Wald! Wegen der milden Temperaturen zieren des Pfarrers Krippe in Waidhofen an der Ybbs nun frische Schwammerl! Doch das macht auch nachdenklich ...
Ganze 15 frische Schwammerl hat der pensionierte Pfarrer Reinhard Kittl aktuell in Gottes Schöpfung gefunden, sie sorgsam gepflückt und wie alle Jahre wieder in seine Krippe in der Kirche des Waidhofner Stadtteils Zell eingefügt. Der begeisterte Pilzsucher ist da draußen in Feld, Wald und Flur seit Jahrzehnten unterwegs und kann heuer – wie alle anderen Glückspilze im weiten Land auf ein besonders Rekordjahr zurückblicken.
Ich bin auf der Suche nach Pilzen schon eine kleine Ewigkeit auf Erden unterwegs. Doch heuer hat uns der Her besonders beschenkt.
Der nun schon pensionierte Zeller Pfarrer Reinhard Kittl
Denn die Forste sind nur so übergegangen vor Herren-, Stein- und Birkenpilzen. Doch auch Parasole waren – eben sprichwörtlich wie die Schwammerl – aus dem Boden geschossen. Und dennoch, nun ist den moosigen Böden der Waldheimat ein kleines Ökowunder entsprossen. „Ich bin wegen des milden Winters, der wiederum ein Spiegelbild für den Klimawandel ist, knapp vor Weihnachten fündig geworden und konnte frische Pilze ernten. Für dieses Geschenk Gottes muss ich mich ja wohl besonders bedanken“, lächelt der beliebte Mostviertler Seelsorger glückselig. Doch gleich darauf wird seine Miene ernst: „Die Erderwärmung schreitet immer weiter voran.“
Anerkennung sogar aus dem Vatikan in Rom
Dennoch überwog zu Weihnachten das Glück über die jahreszeitlich raren Funde. Diese Freude wurde noch größer als jetzt sogar Post aus dem Vatikan in Rom im fernen Zell eintrudelte. Denn niemand anderer als Kardinal Raffaele Farina von der päpstlichen Universität Gregoriana und Claudia Montuschi, die Leiterin der handschriftlichen Dokumentensammlung im Vatikan, schickten ob der kunstvoll arrangierten Schätze des Waldes ihre Segenswünsche an Pfarrer Kittl. Nicht zum ersten Mal trudelt Post vom Heiligen Stuhl bei Kittl ein. Ein Brief aus 1999 stammt von Joseph Alois Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI.
Doch auch sonst weist sein „Stall zu Bethlehem“ Besonderheiten auf. „Hier findet sich alles, was einmal auf der Welt gelebt hat, vom Mammut über den Ötzi, von Moses bis zum Kaiser Augustus. Und auch Tiere wie Adler, Bären, Mäuse, Schlangen, die üblicherweise in Krippen eher weniger zu sehen sind, vervollständigen die Geburtsstunde Jesu’“, schildert der längst legendäre Konditormeister und gewissenhafte Stadtchronist, Karl Piaty. Dass der Geistliche von selbst das Motto ,Krippe des Klimawandels ausgerufen habe, weise ihn als weitsichtigen und begnadeten Prediger im wahrsten Sinne des Wortes aus.
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