Nach dem tragischen Lawinenunglück am Stefanitag im Tiroler Zillertal wurden am Abend weitere tragische Details bekannt: Bei den Todesopfern handelt es sich um einen einheimischen Vater (51) und seinen Sohn (22). Ein weiterer Sohn (19) überlebte.
Das Drama nahm – wie berichtet – kurz vor 12 Uhr am bekannten Skitourenberg bei Hippach seinen Lauf. Es betraf eine vierköpfige Tourengehergruppe – bestehend aus Vater (51), seinen beiden Söhnen (22 und 19 Jahre) sowie einem 19-jährigen Freund.
Unglück in 37 Grad steilem Osthang
Laut Erhebungen stand der Freund bereits am Fuß der 37 Grad steilen Ostseite. Da löste sich eine Lawine, die den 51-Jährigen und den 22-Jährigen rund 300 Meter mitriss und verschüttete. Weitere Sportler beobachteten dies, setzten die Rettungskette in Gang und begannen, nach den Opfern zu graben.
Große Suchaktion gestartet
Im Tal startete eine große Suchaktion mit drei Ortsstellen der Bergrettung, der Alpinpolizei, zwei Notarzthubschraubern und dem Polizeihubschrauber. „Zunächst haben wir evaluiert, ob die Situation sicher ist. Dann wurden die Einsatzkräfte auf den Lawinenkegel geflogen“, schildert Einsatzleiter Florian Wechselberger von der Bergrettung Mayrhofen.
Sohn vergeblich reanimiert, dann Vater tot gefunden
Der Sucheinsatz gestaltete sich als schwierig, zunächst konnten laut Leitstelle Tirol keine LVS-Signale der Verschütteten geortet werden. Mit Sonden fanden die Einsatzkräfte die Verschütteten schließlich – zunächst gegen 13 Uhr in rund zwei Metern Tiefe den 22-Jährigen. Er wurde reanimiert, doch leider kam jede Hilfe zu spät. 20 Minuten später konnte auch der 51-Jährige in einem Meter Tiefe geortet und ausgegraben werden, er war aber bereits tot. Der 19-jährige zweite Sohn, der sich ebenfalls schon im Unglückshang befand, konnte mit einer Flucht in Schussfahrt der Lawine entkommen.
Überlebenschance sinkt schnell
„Wenn Verschüttete nicht binnen 15 Minuten ausgegraben werden, sinkt die Überlebenskurve schnell“, erklärt Wechselberger.
Bereits am Christtag gab es in Tirol Lawinenalarm. Auf der Nordkette wurden drei Personen von einer Staublawine mitgerissen und teilverschüttet. Alles ging dann glimpflich aus.
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