Wegwerftrend

Stress für Abfallentsorger durch Weihnachtsmüll

Oberösterreich
27.12.2024 11:20

Nach den Weihnachtsfeiertagen läuft das große Aufräumen und Wegwerfen auf Hochtouren. In Linz etwa fallen gleich bis zu 20 Prozent mehr Abfälle an. 140 Mitarbeiter und 50 Fahrzeuge sind in dieser kritischen Zeit dafür unterwegs. Vor allem der elektronische Müll bereitet Probleme und Gefahren.

Alle Jahre wieder beschert Weihnachten den Oberösterreichern zahllose schöne Geschenke. Der Müllabfuhr beschert das Freudenfest hingegen deutlich mehr Arbeit als an normalen Tagen, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen.

„Zwischen den Feiertagen gibt es bei der Linz AG einen punktuellen Anstieg der Abfallmengen von zehn bis 20 Prozent“, berichtet Sprecherin Susanne Gillhofer auf Anfrage der „Krone“.

Die Müllabfuhr der städtischen Linz AG steht auch in den kommenden Tagen im Dauereinsatz, insgesamt 50 Fahrzeuge sind dabei im Einsatz. (Bild: Spitzbart Wolfgang/Wolfgang Spitzbart)
Die Müllabfuhr der städtischen Linz AG steht auch in den kommenden Tagen im Dauereinsatz, insgesamt 50 Fahrzeuge sind dabei im Einsatz.

Anstieg schon vor Feiertagen bemerkbar 
„Rund um Weihnachten, besonders auch schon davor, spüren wir eine Zunahme bei Verpackungen, insbesondere Kartonagen. Nach Weihnachten kommen auch vermehrt Restabfälle, biogene Haushaltsabfälle und Glasverpackungen dazu.“

Mit 140 Mitarbeitern und 50 Fahrzeugen ist die Linz-AG-Müllabfuhr in diesen Tagen unterwegs, um die „Müllberge“ vor den Häusern und Wohnungen der Stadt zu bewältigen.

Geht es nach den Entsorgern, bekommen die Linzer zu Weihnachten allerdings ein Extralob ausgesprochen: Getrennt werde nämlich grundsätzlich gut, auch wenn es auf hohem Niveau immer noch Verbesserungspotenzial gäbe. „In den letzten Jahren hat sich die Umstellung auf den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne durchaus positiv ausgewirkt. Wir rechnen nun auch durch das neue Pfandsystem ab 2025 mit einer weiteren Optimierung“, so Gillhofer.

Handys und andere elektronische Produkte haben im Hausmüll nichts verloren. (Bild: Einöder Horst/Horst Einöder/Flashpictures)
Handys und andere elektronische Produkte haben im Hausmüll nichts verloren.

Akkus und Batterien bereiten Probleme
Mit der gesteigerten Abfallmenge wächst aber auch eine Gefahr, der sich viele Menschen offenbar gar nicht bewusst sind.: „Akkus und Batterien bereiten uns immer wieder Probleme, wenn sie achtlos in den Restmüll geworfen werden. Diese müssten eigentlich in den Altstoffsammelzentren oder im Handel abgegeben werden“, appelliert die Sprecherin.

Denn immer wieder würden sich Akkus und Batterien in den Entsorgungsstellen entzünden. Ähnliches gilt auch nach Silvester: Von nicht explodierten Feuerwerkskörpern sollte man sich möglichst fernhalten, und in den Hausabfall gelangen dürfen sie schon gar nicht.

„Krone“-Kommentar von Jürgen Pachner
Besinnung auch beim Schenken

So schön und wichtig die Weihnachtszeit für den innerfamiliären Zusammenhalt und die Psychohygiene vielleicht ist, bedeutet sie für die Umwelt meist wenig Gutes. Denn gerade in den westlichen Wohlstandsstaaten gehört es zum guten Ton, möglichst viel und teuer zu schenken.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Da wird beispielsweise ein neues Handy unter den Christbaum gelegt, obwohl das alte erst zwei oder drei Jahre alt ist. Auch bei Laptops oder Smartwatches ist es nicht anders. In Österreich scheint dieser Trend besonders stark zu sein, denn im EU-Vergleich fällt hierzulande pro Kopf (15,7 Kilogramm) der meiste Elektronik-Müll an. Das sollte einem zu denken geben.

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