Vierschanzen-Tournee

„Das wollen wir den Deutschen jetzt zurückgeben“

Ski Nordisch
27.12.2024 07:27

Fast genauso lang wie einem Gesamtsieg jagen die Österreicher bei der Vierschanzen-Tournee bereits einem Auftakterfolg in Oberstdorf nach. 2016 gelang Stefan Kraft im Allgäu der letzte ÖSV-Triumph. Die Vorzeichen für ein rot-weiß-rotes Dacapo am Sonntag stehen aber besonders günstig. Kraft ist einer von gleich drei Österreichern, die mit einem Triumph auf der Schattenbergschanze liebäugeln dürfen. Noch etwas bessere Karten haben Daniel Tschofenig und Jan Hörl.

Letztere waren bei den Tournee-Generalproben in Engelberg vor Weihnachten jeweils Erste und Zweite, während der fünfmalige Saisonsieger Pius Paschke schwächelte. Hörl will seinen Flow in Oberstdorf fortsetzen. „Es ist sehr viel aufgegangen, das ist megacool. Das stärkt das Selbstvertrauen. Ich bin sehr zuversichtlich“, sagte der Salzburger.

Hörl möchte das Gefühl eines weiteren Tournee-Tagessieges nach jenem am Bergisel in der Vorsaison unbedingt wieder erleben. „Das war echt eine coole Erfahrung. Natürlich wünscht man sich das noch einmal.“ Die Auftaktschanze in Oberstdorf sollte kein Stolperstein sein. „Grundsätzlich liegen mir alle Schanzen sehr. Wenn du gut in Form bist, geht es bei jeder. Ich vertraue auf meine Stärken, auf die Form, die ich zurzeit habe.“

Tschofenig wie Hörl in Topverfassung
Auch Tschofenig strotzt nach seinen ersten beiden Weltcupsiegen und weiteren Podestplätzen vor Selbstvertrauen. „Es ist schon cool, wenn man weiß, man hat alle sieben Sachen beieinander“, sagte der Kärntner. Dass die Last im ÖSV-Team auf mehrere Schultern verteilt ist, soll zum ersehnten Gesamterfolg beitragen. „Wir wissen, dass wir drei prinzipiell vorne mitspringen können. Das bestärkt das Team mit Sicherheit, weil es ein wenig den Druck nimmt. Hoffentlich bringt es auch die letzten paar Prozente für die Tournee.“

Jan Hörl (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Geir Olsen)
Jan Hörl

Seine zuletzt nicht berauschenden Oberstdorf-Auftritte seien vergessen. „Die letzten ein, zwei Jahre war ich da immer in einem leichten Formtief, das ist heuer nicht der Fall. Und Oberstdorf taugt mir eigentlich ganz gut.“ Der 22-Jährige sinnt vor ausverkauftem Haus mit großteils deutschen Fans auch ein wenig auf Revanche für die zwei Paschke-Siege vor zwei Wochen in Titisee-Neustadt. „Die Deutschen sind doch sehr patriotisch, das haben wir in Neustadt schon mitbekommen. Da ist für die Österreicher nicht viel gejubelt worden. Ich hoffe, dass wir es ihnen zurückgeben können.“

Kraft hofft auf „Zaubersprünge“
Kraft will im Laufe der Tournee zurück auf das oberste Podest, wo er in den vergangenen Jahren schon so oft gestanden hat. Vier Podestplätze und aufsteigende Form lassen den Salzburger hoffen, obwohl „Zaubersprünge“ bisher noch gefehlt hätten. „Ich bin froh, dass ich mit zwei guten, aber noch nicht perfekten Sprüngen vorne dabei bin“, sagte Kraft. Nach einigem Materialtüfteln möchte der Tournee-Sieger von 2014/15 mit Paschke, Hörl und Tschofenig Schritt halten. „Ich wollte nichts unversucht lassen, wenn es zum ersten Highlight geht. Wir sind auch gescheiter geworden und ich bin gut aufgestellt.“ Und Rückenprobleme habe er derzeit zum Glück auch nicht, ergänzte er.

Auf Kraft warten mit Oberstdorf und seiner Angstschanze in Garmisch-Partenkirchen zunächst aber zwei knifflige Auftakt-Aufgaben. „In Oberstdorf tue ich mir gar nicht so leicht, aber das Tourneefeeling kommt dort einfach immer. Da geht es los und man ist brutal nervös. Damit kann ich sehr gut umgehen“, so der Tournee-Dritte der Vorsaison.

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(Bild: KMM)



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