Judith (Julia Koschitz) ist Besitzerin eines Lustergeschäfts in Wien und lernt zufällig den Architekten Hannes (Manuel Rubey) kennen. Der anfängliche Traummann entpuppt sich aber schnell als obsessiver und manipulativer Albtraum, der Judiths komplette Existenz sukzessive auf den Kopf stellt. In „Ewig Dein“ (ORF 2, 20.15 Uhr) nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Glattauer gehen die zwei heimischen Schauspielgrößen auf eine Beziehungs-Tour-de-Force. Wir haben mit beiden gesprochen.
Mit Hauptdarstellerin Julia Koschitz sprachen wir im Interview über obsessive Verhaltensweisen, die häufige Täter-Opfer-Umkehr und wie sich Autor Daniel Glattauer selbst in die Dreharbeiten einbaute.
„Krone“: Frau Koschitz, „Ewig Dein“ ist ein sehr intensiver Film. Haben Sie das Buch von Daniel Glattauer im Vorfeld genau studiert und wie gingen Sie an diese Rolle ran?
Julia Koschitz: Johanna Moder, die Regisseurin, Manuel Rubey und ich hatten vorher zum Glück viel Zeit, um über das Drehbuch und unsere Figuren zu sprechen, über das, was wir mit der Geschichte erzählen wollen. Das war ein Luxus und ist leider überhaupt nicht üblich. Den Roman habe ich im Zuge der Vorbereitung natürlich auch gelesen und sehr gemocht.
Ist es ein Nachteil, wenn man, so wie Sie und Rubey, sich sehr gut versteht und in den Rollen eine klare Antipathie herrschen muss?
Nein, ganz im Gegenteil. Wenn man den anderen schätzt und in seiner Sichtweise vertraut, hat man eine ganz andere Basis, einen gemeinsamen Weg zu finden.
Die Geschichte von „Ewig Dein“ beginnt sehr schön, fast schon unwirklich mit einer sehr altmodischen Begegnung beim Einkaufen, wie sie im Online-Zeitalter immer seltener zum Kennenlernen und zu Beziehungen entwickelt.
Die Begegnung der beiden ist zufällig. Judith ist eine selbstbewusste und unabhängige Frau, die gar nicht auf der Suche nach einem Mann ist, um ihr Leben ganz zu machen. Deshalb wäre ein Kennenlernen per Online-Dating auch nicht richtig für diese Geschichte. Hannes ist dann auch eigentlich nicht ihr Typ. Sie verliebt sich nicht sofort in ihn, sondern lässt sich mehr von seiner Euphorie und seiner Verliebtheit mitreißen.
Es entsteht eine gewisse Form von Hoffnung, obwohl sie natürlich skeptisch bleibt, weil sie nicht dezidiert nach einer Beziehung sucht.
Die übermäßige Zuneigung, die ihr von Hannes zuteilwird, gefällt ihr einerseits. Sie ist nicht frei davon, ihr Ego davon streicheln zu lassen. Auf der anderen Seite findet sie sie auch befremdlich. Es gibt immer wieder Momente, in denen ihr Bauchgefühl sich eher gegen diese Verbindung entscheidet. Aber sie übergeht es und lässt sich lieber von dem schönen Gefühl, bewundert und begehrt zu werden, leiten. Das Ganze beginnt in dieser Ambivalenz.
Würden Sie sagen, ein Typ wie Hannes macht sich nicht schon per se ein bisschen verdächtig, wenn er sein Gegenüber von Anfang an so stark liebt und das auch zu jeder Zeit offen zeigt?
In unserem Alter, wenn man schon einige Erfahrungen gesammelt hat, finde ich schon, dass sich die Dinge etwas langsamer entwickeln. Man weiß um die Flüchtigkeit manch anfänglicher Begeisterung. Insofern ja, es ist etwas seltsam, wie Hannes sich verhält. Anscheinend ist das absolut real und typisch für Männer, die sich dann später in einer derart obsessiven und besitzergreifenden Form zeigen. Ich habe gerade unlängst wieder einen Bericht im Radio über die hohe Zahl an Femiziden in Deutschland gehört. Dort wurde genau dieses Szenario beschrieben. Wie sich Männer erst in einer übermäßigen Verliebtheit und Verehrung zeigen, die dann irgendwann in krankhafte Eifersucht umschlägt und später sogar in Psychoterror wie Stalking, Gaslighting oder Schlimmeres.
Im Film gibt es den großen Wendepunkt, als Hannes und Judith nach Venedig reisen und Judith merkt, dass bei Hannes die verliebte Fassade langsam fällt. Wie im echten Leben konzentriert man sich lange auf das Gute und schiebt die Warnsignale beiseite, was in gewisser Weise toxisch ist.
Sie spürt schon nach dem Ausflug ins Burgenland, dass sich das zwischen den beiden nicht ausgeht, weil ihr das ganze einfach zu eng ist. Aber Hannes lädt sie noch einmal zu einer großen Reise ein, die sie ihm dann doch nicht ausschlägt. Ein Fehler. Danach zieht sie einen klaren Schlussstrich, der aber nicht akzeptiert wird.
Ist die Täter-Opfer-Umkehr der elementarste Teil des Films?
Ich fand das zumindest im Buch den spannendsten Aspekt und hoffe, dass wir das auch bis zu einem gewissen Grad in den Film übertragen konnten. Die latente Frage, wer von den beiden eigentlich verrückt ist. Und wie ein Mensch wie Hannes es schafft, Judiths ganzes Umfeld in so kurzer Zeit zu manipulieren, dass sie ihre vertraute Basis verliert. Ihre eigenen Freunde, die Judith eigentlich immer einen Partner an ihrer Seite gewünscht haben, sind am Ende überzeugt, dass sie unter Verfolgungswahn leidet. Absurderweise spielen Scham und Schuldgefühle in diesen Situationen oft eine Rolle, sodass Frauen sich dann eher isolieren, statt nach Hilfe zu suchen. So auch Judith.
Da sind wir dann schnell wieder bei den gesellschaftlichen Klischees. Dass es für viele ganz normal ist, jemanden einen Partner zu wünschen, einfach nur, damit eine Art von Zweisamkeit garantiert ist.
Genau. Und alle sind begeistert von ihm und verstehen Judith überhaupt nicht, als sie sich von ihm abwendet. Daraus entsteht dann auch die fatale Ungerechtigkeit, dass sie vielmehr ihn unterstützen als sie. Gleichzeitig treiben sie Judith damit wieder in seine Arme.
Judith weiß, dass sie mit ihren Zweifeln und Emotionen richtig liegt, doch wenn auch die nächsten Vertrauten plötzlich anders ticken, dann beginnt man selbst an sich und seiner Einstellung zu zweifeln.
Wenn die wichtigsten und nächsten Menschen in deinem Leben plötzlich an dir zweifeln, dann zweifelst du natürlich auch irgendwann an deinem eigenen Verstand. Das ist ein gemeiner Teufelskreis.
Mussten Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umfeld schon ähnliche Erfahrungen machen? Wo es um Stalking oder ähnliches ging?
Nein, so nicht. Aber ich finde es spannend, sich zu fragen, wann so etwas wie ein toxisches Verhalten in einer Beziehung anfängt. Wie sich das nach außen darstellt. Es sind oft subtile Dinge, wie ob sich jemand mit seinem Partner oder Partnerin komplett anders verhält, als alleine. Das finde ich zumindest auffällig und auch ein bisschen schade.
Es ist auch schwierig, sich der Liebe hinzugeben und dann aufzuwachen und zu bemerken, dass man sich in einem Menschen getäuscht hat. Macht diese Einsicht eine notwendige Veränderung besonders schwer?
Es ist zumindest kein schönes Gefühl, sich getäuscht zu haben. Das ist auch ein Teil von Judiths Scham. Es passt nicht in ihr Selbstbild, dass sie in so eine Situation geraten ist. Aber es hilft nichts, sich da selbst Vorwürfe zu machen. Es passiert nicht unbedingt nur Frauen, die sich gerne in Abhängigkeiten begeben.
Was war an der Rolle besonders herausfordernd?
Nicht zu viel und nicht zu wenig zu machen. Aber das gilt eigentlich für jede Rolle. Und bei allem Wahn und später Delirium, in dem sie sich befindet, nicht den Fokus der Figur zu verlieren.
In einer Szene lässt sie sich beim Fortgehen mit einem jüngeren Typen ein und landet mit ihm im Bett.
Das ist in diesem Moment eine Übersprungshandlung. Sie tut genau das, was sie lieber nicht tun sollte. Es ist eine Art von Flucht. Eine Flucht vor einem schlechten Gefühl, dass sie mit diesem jungen Mann betäuben möchte, womit sie aber genau das Gegenteil evoziert.
War Autor Daniel Glattauer bei den Dreharbeiten auch selbst dabei?
Ja, ab und zu. Er hat sogar kurz mitgespielt. Und er ist mit uns allen nach Venedig gekommen. Das war ein bisschen wie auf Klassenfahrt gehen. Ein wahnsinnig schöner Abschluss für diese Dreharbeiten.
Manuel Rubey erzählt uns im Interview, warum er zuletzt so oft die Rolle von Bösewichten einnahm, wie wichtig für eine solche Rolle das Vertrauen von Regisseurin und dem gesamten Team ist und welche Gefahren sich eröffnen, wenn man einen besitzergreifenden Stalker spielt.
„Krone“: Herr Rubey, „Ewig Dein“ ist ein sehr intensiver Film, indem sie einen ganz charmanten Bösewicht personifizieren. Die Bösen sind immer die Favoriten beim Publikum.
Manuel Rubey: Ich habe das nicht strategisch entschieden, aber es hat sich in den letzten Jahren ein bisschen in die Richtung entwickelt, dass ich die Bösewichte spiele. Aus schauspielerischer Sicht macht es ein bisschen mehr Freude, letztlich kam ich aber auch ins Zweifeln, weil mich unlängst eine ältere Dame auf der Straße ansprach und meinte, ich könnte auch wieder mal einen Freundlichen spielen.
Wird man die bösen Rollen gewohnt und findet sie nicht auch aufregender?
Es ist immer spannend, wenn eine Rolle mehr Geheimnisse hat und das ist zumeist bei Bösewichten der Fall. Es gibt aber auch sehr tolle gute Rollen – entscheidend ist immer die Geschichte. Ich suche jedenfalls nicht gezielt nach diesen bösen Rollen, aber anscheinend passiert das in dieser Phase meiner Karriere gerade sehr oft.
Hatten Sie früh im Kopf, wie Sie die Rolle des Hannes anlegen werden? Bei einem so toxischen Mann besteht doch sicher auch die Gefahr des Overactings.
Das mit dem Overacting ist überhaupt das Entscheidendste. Es wäre aufgelegt, in dieser Figur in die Vollen zu gehen und bei Psychopathen ist ein großes Spektrum an Weirdness möglich. Im Sinne der Sache fand ich es als große Herausforderung, Hannes so lange wie möglich freundlich zu halten. Es macht die Spannung des Films aus, dass man sich lange nicht sicher sein kann und hätte man die Figur schon nach fünf Minuten beschmutzt, wäre das zu Lasten des Films gegangen. Jeder hat in der Vorbereitung so seine Rituale, aber es ist auch wichtig, sie rechtzeitig über Bord zu werfen.
Haben Sie für die Rolle speziell recherchiert? Möglicherweise bei ähnlichen Charakteren oder Geschichten?
Ich habe natürlich das Buch und so einiges über Stalking gelesen, aber ich glaube, diese Verhaltensmuster sind so individuell wie psychische Erkrankungen. Da gibt es kein gängiges Muster, das sich darauf stülpen lässt.
Ein Hauptthema des Films ist die klar gezeichnete Opfer-/Täter-Umkehr. Hannes kann sich in seinem toxischen Verhalten so geschickt drehen, dass er sehr lange für sehr viele Menschen gut dasteht. Wie fühlt sich das an, wenn man so eine Rolle inbrünstig spielt?
Irgendwie färbt so etwas immer ab und man hat nicht unbedingt die allerbeste Lebenszeit. Es ist aber auch kein Drama, denn man lernt damit umzugehen und gewöhnt sich daran. Naturgemäß fühlt sich das Spielen eines solchen Charakters aber nicht wahnsinnig super an. Ich mache das aber trotzdem so gerne, dass ich das dafür in Kauf nehme.
Mit solchen Typen gehen narzisstische Anflüge und Persönlichkeitsstörungen einher. Man findet Hannes im Film nirgendwo in der virtuellen Welt, weil er keine Accounts hat. Spiegelt das die Realität wider?
Das ist das Einzige am Film, wo man ein bisschen in Argumentationsnot kommt, was aber auch dem geschuldet ist, dass der Roman schon zwölf Jahre alt ist. Heutzutage braucht man wahrscheinlich viel Geld, um seine digitalen Spuren verwischen zu können, aber das Thema kommt auch nur als Randnotiz vor. Wir sind aber nicht nur in der Weltpolitik von narzisstischen Erkrankungen und Störungen umgeben, sondern auch in unserem unmittelbaren Umkreis. Man muss höllisch darauf aufpassen, bei sich selbst alle Anflüge beiseitezuschieben und genau hinzuschauen. Toll an der Handlung ist, dass Judith sehr selbstbewusst und alles andere als ein Opfer ist, aber trotzdem auf diesen Blender reinfällt. Das ist sehr beängstigend. Deshalb stellte sich auch die Frage, wie man die Geschichte richtig erzählt.
Hannes will Judith in seiner austrabenden Boshaftigkeit völlig für sich einnehmen, pflegt sie aber und findet in sich immer Funken der Wohltat. Er glaubt, er macht alles richtig.
Offenbar ja. Die meisten Menschen rechtfertigen ihr Verhalten damit, dass sie immer der Ansicht sind, das Richtige zu tun – egal, worum es genau geht. Das würde ich – zu einem gewissen Grad – auch Hannes attestieren.
Hannes infiltriert Judiths Familie und Freunde so sehr, dass eine Täter-/Opfer-Umkehr stattfindet. Um sich so tief in ihr Leben einzubauen, muss sich Hannes aber selbst sehr weit aus sich rauslehnen.
Die Drogen Macht und Manipulation sind so stark, dass man das sehr gerne in Kauf nimmt, weil man ständig Erfolge erzielt. Wenn man es schafft, in das innerste Umfeld und das tiefste Vertrauensverhältnis dieser Frau einzudringen und alle Menschen auf seine Seite zu ziehen, ist das für so eine Persönlichkeit wahrscheinlich das geilste Gefühl. Daraus zieht er meiner Ansicht nach auch die Kraft, sich so intensiv dort hineinzuhängen.
Gab es für Sie eine besonders schwierige Szene? Mussten Sie sich für die Figur des Hannes sehr weit aus Ihrem eigenen Kosmos rauslehnen?
Definitiv und das geht auch nur mit sehr viel Humor. Das erste Drehbuch war gerade in puncto Sexszenen etwas expliziter, das haben wir dann besser gelöst. Bildsprachlich bleibt offen, ob eine Vergewaltigung stattfindet oder nicht. Ich finde, es findet eine statt, aber man sieht es nicht exakt. Es fällt mir schwer, irgendeine Entsprechung zu finden, um zu rechtfertigen, was ich in dieser Szene mache. Da muss man am Set aber kollegial, behutsam und Absprache klären, was geht und was nicht geht. Das ist jedenfalls keine Szene, wo man im Vorfeld denkt: „Super, geil, das drehen wir heute.“
Macht es einen Unterschied, dass Sie schon davor mit Regisseurin Johanna Moder zusammengearbeitet haben? Herrscht dadurch am Set etwas mehr Vertrautheit?
Ich finde, Respekt, Vertrautheit und Verständnis am Arbeitsplatz universell gültig. Und für diesen komischen Beruf der Schauspielerei gilt das ganz maßgeblich.
War es leichter, durch das Vertrauen zur Regisseurin in die Rolle des Hannes hineinzufinden und ihn zu personifizieren?
Das hilft definitiv. Auch wenn das hier ein völlig anderer Film mit einer völlig anderen Figur war, gibt es schon eine gemeinsame Sprache, so wie beim Musikmachen – auch wenn das abgedroschen klingt. Wenn du einen Grundgroove hast, kann man leichter und schneller darauf aufbauen. Deshalb würde ich es auch verlockend finden, mal über viele Jahre hinweg in einer richtig geilen Serienproduktion mitzuspielen. Wenn die Grundvoraussetzungen geklärt sind, hätte ich überhaupt kein Problem damit, eine Figur auf lange Zeit zu entwickeln.
Sich in einen Seriencharakter einzufügen ist aber sicher insofern schwieriger, als man viel länger und intensiver in der Rolle bleibt.
Das ist ein guter Punkt. Es ist sicher schwieriger, einen Bösewicht lange zu spielen.
Zurück zu „Ewig Dein“ – am Ende des Films schneit es im geschlossenen Raum, was man bildsprachlich als Kälte und Gefangenschaft interpretieren kann.
Es gibt mehrere Deutungsmöglichkeiten. Ob das nun Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sind, diese Dunkelheit und der Schnee sind eine schöne Entsprechung dafür. Ich habe auf der Psychiatrie Zivildienst gemacht und bin sehr fasziniert davon, was das menschliche Gehirn alles an Abgründen anzubieten hat. Ich finde auch die Traurigkeit in Judiths Blick toll, die immer wieder aufblitzt – das ist einfach toll gespielt. Der Schneefall ist eine Drehbuchentscheidung.
Hannes verliert im Film auch nie die Contenance. Egal, wie sehr ihn Judith zurückweist oder welche persönlichen Rückschläge er ertragen muss, er scheint immer möglichst souverän zu bleiben.
Es gibt zwei oder drei Momente, wo ihm ein bisschen die Mimik entgleist, aber so richtig passiert das nie.
Haben Sie selbst im echten Leben schon Stalking-Erfahrungen gemacht oder kennen Sie jemanden aus Ihrem Umfeld, der damit umgehen musste?
Ich muss als Mann immer vorausschicken, dass wir uns das Problem in dieser Form nicht vorstellen können, weil die körperliche Komponente nicht dazukommt. Ich kenne das Thema in ganz milden Dosen, dass andere Menschen gewisse Schwierigkeiten mit Distanz haben. Wenn man ihnen mal auf Irgendetwas freundlich zurückgeschrieben hat, vermuten sie eine Freundschaft oder dergleichen. Da muss man dann natürlich auch mal Stopp sagen, aber richtiges Stalking kenne ich nicht.
Wenn man die Menschen nach großen Ängsten fragt, denken sie wahrscheinlich nicht in erster Linie an Stalking. „Ewig Dein“ könnte das ändern …
Weil man sich durch den Film mit dem Thema beschäftigt. Wenn so etwas mit vermeintlich großen Gefühlen einhergeht, finde ich das schon sehr beängstigend. Ich kann mir leider sehr viel vorstellen und ausdenken, was beängstigend wäre. Ich weiß nicht, ob Stalking zu meinen größten Ängsten gehört, aber es kommt auf jeden Fall vor.
Gibt es eine bestimmte Kernbotschaft, die Sie mit dem Film gerne vermittelt haben möchten?
Mit so Botschaften tue ich mir schwer. Vor allem in Zeiten wie diesen, wo Botschaften immer verkürzter vermittelt werden. Man muss den Stoff darauf abklopfen, ob man eine Rolle spielen möchte oder nicht. Ob der Stoff irgendwas damit zu tun hat, was mich bewegt. Mich interessierten diese narzisstischen Störungen, die dann mit Übergriffen einhergehen. Das ist sehr aktuell und akut und wenn das jemand als Botschaft erkennen möchte, finde ich das super. Das Geschichtenerzählen ist älter als alles andere auf der Welt und die Zivilisation ist erst durch die erste Fiktionalisierung überhaupt in Gang getreten. Ich finde, dass die Rückbesinnung darauf reicht und wir nicht auch noch Botschaften zu den erzählten Geschichten liefern müssen. Das ist schon schwer genug.
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