Unfassbare Szenen haben sich am Christtag in der sogenannten „Madlochkompression“ in Lech am Arlberg abgespielt. Gleich mehrere Skifahrer waren in eine Massenkarambolage involviert, zudem torpedierten Pistenrowdys die Arbeit der Einsatzkräfte. Fünf Personen wurden verletzt, eine davon sehr schwer.
Am Christtag war das legendäre „Madloch“ zum ersten Mal in diesem Winter geöffnet – und der Auftakt hätte schlimmer nicht verlaufen können. Im ersten Drittel der Skiroute befindet sich bekanntlich ein kleiner Gegenhang, was viele Skifahrer unnötigerweise dazu verleitet, ordentlich Schwung mitzunehmen. Aus diesem Grund sind auch zwei große Banner aufgestellt, die zur Vorsicht und einem angemessenen Tempo mahnen. Doch offensichtlich halten sich nur die Wenigsten daran, wie die Vorkommnisse am Mittwoch zeigten.
Frau gleich mehrfach angefahren, Mann schwer verletzt
Alles begann damit, dass ein Skifahrer gegen 13.25 Uhr zu Sturz kam. Eine 47 Jahre alte Frau, die diesem nachgefolgt war, sah sich daher zu einem kleinen Bremsschwung gezwungen. Dabei wurde sie von einem unbekannten Skifahrer mit roter Winterjacke regelrecht „abgeschossen“. Die Frau kam zu Sturz und blieb hinter einer Geländekuppe liegen.
Sekunden später krachte bereits eine 19-jährige Wintersportlerin in die verunfallte Urlauberin. Die junge Frau stürzte dabei ebenfalls schwer und blieb neben der 47-Jährigen auf der Piste liegen. Unmittelbar darauf kam auch schon der nächste Temposünder angerast – er touchierte gleich beide Frauen und stürzte, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog. Der Mann musste nach der Erstversorgung vor Ort mit dem Notarzthubschrauber Gallus 1 ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen werden.
Pistenrowdy krachte in Retter
Was danach geschah, lässt einen nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Denn obwohl die in der Zwischenzeit herbeigeeilten Pistenretter die Unfallstelle schon von Weitem sichtbar markiert und abgesichert hatten, donnerten immer noch zahllose Skifahrer mit weit überhöhter Geschwindigkeit den Abhang hinunter.
Ein Pistenrowdy krachte gleich direkt durch die Absperrung und mähte einen der Pistenretter um – dieser hatte großes Glück, dass er dabei unversehrt blieb. Dem Pistenrowdy blüht hingegen ein unerfreuliches Nachspiel, er wurde wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt. Zudem war der Mann ebenfalls zu Sturz gekommen, dabei zog er sich nicht näher definierte Verletzungen zu.
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