Neben Krankenhaus
Journalisten bei Angriff im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Angriff im zentralen Gazastreifen sollen fünf Journalisten eines palästinensischen Fernsehsenders getötet worden sein. Sie sollen sich in einem Lieferwagen befunden haben, der vor dem Al-Awda-Krankenhaus parkte. Dort brachte eine Frau eines Reporters gerade ihr Kind zur Welt.
Auf Bildern war ein ausgebrannter Wagen mit der Aufschrift „Presse“ zu sehen. Auch der Sender Al-Quds Today, für den die Journalisten tätig waren, erklärte, dass das Fahrzeug deutlich gekennzeichnet war, als es angegriffen wurde. Laut palästinensischen Angaben habe es sich um einen Übertragungswagen gehandelt.
Während Angriff lag Frau in Wehen
Wie unter anderem BBC berichtete, sei die Frau eines Journalisten im Spital gerade in den Wehen gelegen, während dieser davor mit Kollegen auf sie gewartet habe. Es soll sich um das erste Kind des Ehepaars gehandelt haben.
In einem Posting erklärten die Israelischen Streitkräfte, sie hätten Terroristen getötet, „die sich als Journalisten ausgaben“:
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklärten dagegen, sie hätten „als Journalisten getarnte Aktivisten des islamischen Dschihad“ ins Visier genommen, um diese daran zu hindern, die Zivilbevölkerung zu gefährden. Es habe sich um einen gezielten Angriff auf das Fahrzeug gehandelt. Die Leichen der Opfer wurden nach dem Vorfall geborgen und der Brand gelöscht.
Dieses Video soll das Pressefahrzeug in Vollbrand zeigen:
Reporter ohne Grenzen: „Beispielloses Massaker“
Anfang Dezember berichtete die Organisation Reporter ohne Grenzen mit, seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 seien mehr als 145 Journalisten von der israelischen Armee in Gaza getötet worden. Die hohe Anzahl der Toten bezeichnete die NGO als „beispielloses Massaker“.
Eine Schätzung des Komitees zum Schutz von Journalisten kommt auf eine ähnlich hohe Zahl und forderte schon vor dem aktuellen Vorfall, Israel für seine Angriffe auf die Medien zur Rechenschaft zu ziehen. Die palästinensische Journalistenvereinigung meldete letzte Woche eine noch höhere Zahl an Todesopfern: Laut der Organisation wurden seit Beginn des Krieges mehr als 190 Journalisten getötet und mindestens 400 verletzt.
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