Raubvogel im Garten

Sperber „picknickt“ im Vogelhäuschen kleiner Vögel

(Bild: ZVG Privat)

Ein Vogelhäuschen im Garten, gefüllt mit leckeren Sonnenblumenkernen und mit vielen kleinen Vögel, die davon naschen, ist für einen Raubvogel wie dem Sperber ein prall gefüllter Gabentisch. Vor allem jetzt im Winter. 

Da staunte Familie S. in Neunkirchen nicht schlecht, als plötzlich auf ihrem Vogelhäuschen im Garten anstatt der kleinen lieblichen Singvögelchen ein stattlicher Raubvogel thronte. „Von den anderen Vögeln war dafür plötzlich keine Spur mehr zu sehen“, klagt Frau S., die gerne das turbulente Treiben der Piepmatze vom Fenster aus beobachtet. Recherchen im Freundeskreis ergaben, dass es sich bei dem gefiederten Gast um einen Sperber handeln könnte.

Vögel wissen, wo es was Gutes zum Fressen gibt

Dass diese Raubvögel bei uns im Siedlungsgebiet nichts Ungewöhnliches sind, bestätigt auch Ornithologe Richard Katzinger. „Sperber halten sich im Winter gerne in Siedlungsnähe auf, vor allem da, wo es prall gefüllte Futterhäuser gibt“, so der Vogelkundler. Und die Lieblingsmahlzeit des Sperbers seien nun mal kleinere Vögel. „Das beginnt beim Goldhähnchen, dem kleinsten Singvogel, und reicht bis hin zu Vögeln in Taubengröße“, erklärt der Ornithologe. Während der Brutzeit von Mai bis Juli hingegen ist der Sperber ein scheuer Waldbewohner.

Tag danach: Voll gefuttert und schon weitergezogen

Der Besuch des schönen Raubvogels währte nur kurz. Am nächsten Tag war der Sperber weg und Frau S. fand nurmehr ein paar Federn und Blutspuren unter dem Vogelhäuschen. Und erst zwei Wochen später trauten sich dann auch wieder die kleinen Singvögel an das prall gefüllte Futterhäuschen heran.