Die Zeit „zwischen den Jahren“ nutzen viele zur Reflexion und zum Bilanzziehen. „Krone“-Wissenschaftsexperte Christian Mähr hält davon allerdings nicht viel – und empfiehlt einen Blick ins Alte Testament.
Man weiß natürlich, was mit „zwischen den Jahren“ gemeint ist – die Zeitspanne zwischen Weihnachten und Neujahr. Es ist eine merkwürdige Formulierung. Denn sie ist eigentlich so falsch, wie sie nur sein kann: „Zwischen den Jahren“ ist gar nichts. Auf der geraden Linie, die wir uns als „Zeit“ gemeinhin vorstellen, ist der Übergang vom einem Jahr zum anderen ein bloßer Punkt wie in der Geometrie – und zwar nicht der mehr oder weniger runde Patzen, den wir mit dem Bleistift aufs Papier drücken, sondern ein „idealer“ Punkt ohne Ausdehnung. Da hat nichts Platz, kein Raum und keine Dauer. Woher stammt dann dieser seltsame Ausdruck? „Zwischen den Jahren“ entstammt einer Epoche, als die Zeit selbst nichts mit der heutigen Akkuratesse Gemessenes war, sondern eine andere Qualität hatte – nämlich als es nicht so sehr darum ging, wie lang sie dauert, sondern darum, ob es die richtige Zeit ist.
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