Schweizer Überraschungssieg in der Abfahrt von Bormio! Am Samstag hat sich Youngster Alexis Monney den Sieg vor seinem Landsmann Franjo von Allmen gesichert. Auf dem dritten Platz landete Cameron Alexander aus Kanada. Für die ÖSV-Herren war hingegen auch auf der Stelvio nichts zu holen. Vincent Kriechmayr landete auf dem achten Rang und wurde damit bester Österreicher. Dominator Marco Odermatt (Platz 5) spielte im Schweizer Team heute nur eine Nebenrolle und hatte eine Schrecksekunde zu verarbeiten.
Auch die dritte Saisonabfahrt hat am Samstag einen Schweizer Doppelsieg hervorgebracht. Alexis Monney bretterte auf der unruhigen „Stelvio“ in Bormio zu seinem ersten Weltcupsieg und verwies seinen Landsmann Franjo von Allmen auf Platz zwei (+0,24 Sek.). Dritter wurde der Kanadier Cameron Alexander (+0,72). Die ÖSV-Asse verpassten das erste Abfahrts-Podest der Saison klar, Vincent Kriechmayr belegte als bester rot-weiß-roter Athlet Rang acht.
Der Oberösterreicher war im oberen Abschnitt zwar schneller als Sieger Monney, ein Fehler in der Traverse leitete aber einen bescheidenen Schlussteil ein. Kriechmayr kam schließlich mit über einer Sekunde Verspätung ins Ziel (+1,12). „Es ist nicht das Resultat, das ich mir vorgenommen habe. Letztendlich ist das schon ein großer Rückstand. Es ist ein bisserl deprimierend“, sagte Kriechmayr im ORF. „Jetzt muss ich mich neu fokussieren und die Lehren daraus ziehen.“
Weitere ÖSV-Läufer außerhalb der Top Ten
Auch die weiteren Österreicher verpassten bei dem Abfahrtsritt auf der „Stelvio“ ein absolutes Topresultat. Beachtlich war allerdings, dass Daniel Hemetsberger mit Startnummer 37 noch auf Rang elf vorfuhr. Der als Testpilot mit Nummer eins gestartete Stefan Babinsky belegte Rang 15. Felix Hacker, Vincent Wieser, Otmar Striedinger und Manuel Traninger klassierten auf den Plätzen 23 bis 26. Stefan Rieser holte als 30. noch einen Weltcuppunkt. Stefan Eichberger, zuletzt Sechster in Gröden, kam zu Sturz, blieb aber unverletzt.
Kriechmayrs achter Platz als bester ÖSV-Athlet war das bisher schlechteste rot-weiß-rote Ergebnis in Bormio. In den 31 Abfahrten davor fuhr zumindest ein Österreicher immer in die Top Fünf. Deutlich abgeschlagen war Lokalmatador Dominik Paris. Der mehrmalige Abfahrtssieger von Bormio schaffte es in seinem „Wohnzimmer“ als 31. diesmal nicht einmal in die Punkte.
Die Schweizer Festspiele begannen bereits mit Startnummer drei. Von Allmen legte mit einer fehlerfreien Fahrt eine Zeit vor, an der folgend alle Topfahrer scheitern sollten. Als der 23-Jährige bereits mit seinem ersten Weltcupsieg zu spekulieren schien, fing ihn sein um ein Jahr älterer Landsmann Monney mit Nummer 19 noch ab. „Es ist unglaublich. Auf der Piste hatte ich Zweifel und ich habe eigentlich gedacht, dass ich weit hinten bin“, erklärte der Ex-Junioren-Weltmeister, dessen bisher bestes Weltcup-Ergebnis ein achter Platz im Jänner bei der Abfahrt in Kitzbühel war.
Odermatt mit Schrecksekunde
Marco Odermatt verpasste mit Rang fünf in der dritten Saisonabfahrt erstmals das Podium. Ein Verschneider im Mittelabschnitt verhinderte eine bessere Platzierung des Ski-Dominators. „Ich habe einen Schlag erwischt, da habe ich Glück gehabt“, sagte Odermatt, der sich auch zu den schwierigen Bedingungen äußerte: „Es ist ein brutaler Kampf, aber das weiß man, wenn man Weihnachten verlässt und nach Bormio kommt.“ Mit Justin Murisier (6.) und Marco Kohler (9.) fuhren weitere zwei Athleten des bärenstarken Schweizer Teams in die Top Ten. Die ersten beiden Saisonabfahrten in Beaver Creek und Gröden konnten Murisier beziehungsweise Odermatt für sich entscheiden.
Weiterhin getrübt war die Stimmung wegen des schweren Sturzes von Vorjahressieger Cyprien Sarrazin im Abschlusstraining am Freitag. Beim Franzosen war anschließend ein Subduralhämatom, eine Blutung in der Nähe des Gehirns, diagnostiziert worden. Die notwendige Operation verlief erfolgreich, Sarrazin befindet sich aber weiterhin im künstlichen Koma.
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