Abgestürztes Flugzeug
Russische Behörden bestätigen jetzt Drohnenangriff
Russische Behörden haben sich am Freitag zu dem Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine geäußert. Ukrainische Kampfdrohnen hätten zum Zeitpunkt des Absturzes Angriffe durchgeführt. Daher habe das Flugzeug aus Sicherheitsgründen nicht an seinem Zielort in Grosny landen können.
„Die Situation an diesem Tag und während dieser Stunden im Bereich des Flughafens von Grosny war sehr kompliziert“, sagte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija, Dmitri Jadrow, am Freitag. Ukrainische Kampfdrohnen hätten in den Gebieten Grosny und Wladikawkas Angriffe durchgeführt.
Laut Jadrow waren wegen der Gefahr durch die Drohnen keine Starts und Landungen in Grosny erlaubt. Alle Pilotinnen und Piloten mussten in dem Zeitraum des Alarms den Luftraum verlassen. Es war das erste Mal, dass eine offizielle Stelle einen zeitlichen Zusammenhang zwischen einem Drohnenalarm und dem Absturz am Mittwoch herstellte.
Zwei erfolglose Landeversuche
Ob die Maschine womöglich durch den Einsatz einer russischen Flugabwehrrakete beschädigt wurde und dann nach längerem Flug in Kasachstan abstürzte, sagte Jadrow nicht. Das hatten zuvor aserbaidschanische Regierungsquellen berichtet. Jadrow sagte, dass zu der Zeit dichter Nebel in Grosny geherrscht habe, und der Pilot der Maschine zwei erfolglose Landeversuche unternommen habe. Er sei schließlich Richtung Kasachstan abgedreht.
Hier sehen Sie die Löcher im Flugzeug.
Die Betreibergesellschaft Azerbaijan Airlines sprach wiederum von einer nicht näher beschriebenen „Einwirkung von außen“, die für den Absturz verantwortlich sei. Erste Untersuchungen hätten gezeigt, dass das Flugzeug „extremen physischen und technischen Störungen“ ausgesetzt war, hieß es am Freitag (siehe Video oben).
Verdacht des versehentlichen Abschusses
Die ukrainische Regierung gab Russland die Schuld am Absturz. Tatsächlich verdichten sich die Hinweise auf einen versehentlichen Abschuss. Darauf weisen unter anderem Militärbloggerinnen und Militärblogger aus Russland sowie der Ukraine hin, aber auch das Weiße Haus, aserbaidschanische Quellen und Österreichs Bundesheer-Oberst Markus Reisner. Es dürfte sich um einen versehentlichen Nahtreffer gehandelt haben, der das Heck des Flugzeugs beschädigt habe, sagte Reisner. Wahrscheinlich seien Daten verwechselt worden.
Die aserbaidschanische Maschine stürzte am Mittwoch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, 29 weitere haben überlebt, zum Teil mit schweren Verletzungen. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.