Überlastung!

So arbeiten Sie effektiver und reduzieren Stress

Wirtschaft
11.06.2013 17:53
Phasen von erhöhtem Arbeitsaufkommen gehören in nahezu jedem Berufsalltag dazu. Wenn das abverlangte Pensum aber zu viel wird, wird aus Belastung schnell Überlastung, und das Stressempfinden führt zu einer allgemein schlechten Verfassung – körperlich und psychisch. Wie Sie gegen Stress vorgehen können, erfahren Sie hier.

Was ist eigentlich Stress?
Der Begriff Stress war früher dazu gedacht, die Auswirkung von Belastung auf den Körper zu beschreiben, egal ob positiv oder negativ. Der Mediziner Hans Seyle übernahm den Begriff aus der Physik, wo dieser ursprünglich den Zug oder Druck auf ein Material beschreibt. Denn man unterscheidet eigentlich in negativen Stress – Disstress – und Stress, der den Körper positiv in Leistungsbereitschaft versetzt, den sogenannten Eustress. Stress an sich ist noch nichts Schlechtes, im Gegenteil: Unter Belastung läuft man oft zu Höchstformen auf. Der Körper schüttet Adrenalin aus und macht Sie so leistungsfähiger und aktiver. 

Zu einem Problem wird Stress erst, wenn er zum Disstress wird und die Stresssituation längere Zeit andauert. Ihr Körper steht unter Hochdruck, dementsprechend hat man einen hohen Blutdruck. Der Cholesterinspiegel steigt. Es kommt zu Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Verdauungsproblemen, Herzstörungen und mehr. Kurz: Die psychische Belastung wird zu einer dauerhaften, körperlichen und kann in bleibenden Störungen Ihrer Gesundheit enden. Das gilt es zu vermeiden. Ganz abgesehen davon, dass Stress dazu führt, dass Sie unkonzentriert und fehleranfälliger werden. Und das kann Sie unter Umständen sogar Ihren Job kosten.

"Wenn du es eilig hast, geh langsam"
Ganz diesem Sprichwort folgend, sollten Sie bei den ersten Anzeichen von Stress beginnen, bewusster, sprich kontrollierter, zu arbeiten. Atmen Sie tief durch und verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick, was alles zu tun ist. Bilden Sie dann Kategorien, wie zum Beispiel wichtige und dringende Aufgaben, danach dringende Aufgaben und dann erst alles andere. Erleichtern Sie sich das Arbeiten, indem Sie sich Checklisten schreiben, was bei welcher Aufgabe noch zu tun ist, sonst riskieren Sie, etwas zu vergessen. Eröffnen Sie pro Aufgabe eine Klarsichtfolie oder Mappe, bei der die erste Seite aus einer Liste mit den offenen To-dos besteht. So können Sie in Ihrem Kopf und auf Ihrem Schreibtisch Ordnung schaffen. Das bewirkt, dass Sie etwas zur Ruhe kommen und konzentriert beginnen können, zu arbeiten. 

Delegieren!
Speziell bei Krankenständen und Urlauben treten schnell Stresssituationen auf, wenn ein Mitarbeiter versuchen muss, eine ganze Abteilung zu vertreten. Sind Sie in dieser Situation, sollten Sie nicht davor zurückschrecken, Aufgaben zu delegieren und andere Kollegen mit einzuspannen. Generell sollten Vertretungsregelungen definiert sein, die Stresssituationen weitestgehend vermeiden.

Unnötige Störungen vermeiden
Ihre lieben Kollegen haben leider die unangenehmen Angewohnheit, immer im denkbar ungünstigsten Moment mit einer ach so wichtigen Angelegenheit zu stören? Dann müssen Sie lernen, sie zu disziplinieren. Sagen Sie offen, wenn Sie gerade noch in einer anderen Aufgabe stecken, und verschieben Sie das Gespräch auf später. Oder lassen Sie sich die Anliegen per E-Mail schicken. Wichtig dabei: Sie müssen Ihre Versprechen, auf die Bitten zurückzukommen, auch einhalten, sonst funktioniert das System nicht. 

Frische Energie
Auch sollten Sie darauf achten, auf Ihrem Schreibtisch immer ausreichend zu trinken stehen zu haben. Am besten sind natürlich klares Wasser, Tee oder Fruchtsäfte. Einfach einen Becher griffbereit halten und regelmäßig trinken. Durch die kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr fühlen Sie sich nicht so schnell wieder ausgelaugt und sind länger fit. Finger weg von Kaffee oder Energydrinks: Diese bringen vielleicht kurzfristig einen Energieschub, steigern aber auch Ihre Unruhe und laugen Sie im Laufe eines Arbeitstages eher aus. 

Dagegen ist es gut für Ihr Energieniveau, wenn Sie sich zwischendurch immer wieder etwas frisches Obst gönnen. Die Vitaminzufuhr steigert Ihr Wohlbefinden und kann mit einer kleinen Pause verbunden werden: Widmen Sie sich bewusst dem Genuss der kleinen Jause, indem Sie sich darauf konzentrieren, was Sie gerade zu sich nehmen, erfreuen Sie sich an Geruch und Geschmack. Dadurch entspannen Sie sich automatisch und lernen, bewusster abzuschalten sowie sich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren. 

Aufgestanden
Die meiste Zeit des Arbeitstages verbringen wir im Sitzen. Verspannungen und Schmerzen in Rücken und Beinen sind eine logische Konsequenz. Dabei ist Abhilfe so einfach: Stellen Sie einige Ordner und Unterlagen bewusst außerhalb Ihrer Griffweite auf. Jedes Mal, wenn Sie etwas davon brauchen, stehen Sie automatisch auf und lockern sich etwas auf. Das tut Ihrem Körper gut und entspannt Sie. Auch sollten Sie immer wieder, z.B. nach Fertigstellung einer Aufgabe, ein paar Schritte gehen und sich dabei dehnen und strecken. Denn wenn Sie sich in Ihrem Körper wohlfühlen, geht alles leichter von der Hand. 

Angenehme Atmosphäre
Auch ist es wichtig, dass Sie sich Ihren Arbeitsplatz so einrichten, dass Sie sich wohlfühlen. Neben einer ergonomischen Ausrichtung Ihrer Arbeitsgeräte ist auch die persönliche Note wichtig. Pflanzen oder aufgestellte Fotos mit motivierenden Bildern können wahre Wunder wirken. Suchen Sie Motive aus, die etwas zeigen, das Sie glücklich macht. Wenn Sie der Stress dann zu übermannen droht, gönnen Sie sich einen kurzen bewussten Augenblick der Ruhe und vertiefen Sie sich in Ihre Bilder. Rufen Sie sich einen angenehmen Ort der Entspannung ins Gedächtnis und stellen Sie sich vor, wie wohl und ausgeruht Sie sich dort fühlen. Dadurch schalten Sie geistig ab - dieser Kurzurlaub kann wahre Wunder wirken. 

Bewusst atmen
Wenn wir gestresst sind, neigen wir dazu, nur noch flach zu atmen. Die Folge: Wir fühlen uns gehetzt, der Körper bekommt weniger Sauerstoff und wir fühlen uns müde und abgespannt. Bei viel Stress kann es daher helfen, tief und bewusst in den Bauch zu atmen. Beobachten Sie, wie sich Ihre Bauchdecke hebt und senkt. Fühlen Sie, wie die Luft in Ihren Körper strömt und Sie wieder stärkt. Sobald Sie wirklich bewusst in den Bauch atmen, werden Sie merken, dass sich die Entspannung ganz automatisch in Ihnen ausbreitet. 

Die Arbeit im Büro lassen
Und ganz wichtig: Wenn Sie abends aus dem Büro gehen, lassen Sie die Arbeit dort, wo sie hingehört – auf Ihrem Schreibtisch! Schließen Sie ganz bewusst Ihre Bürotür hinter sich und betrachten Sie das als Ritual, mit dem Sie auch Ihren beruflichen Stress hinter sich lassen. Denn nur so können Sie den Feierabend daheim auch wirklich zur Entspannung nützen!

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