Der Start ist zwar holprig, die Entwicklung aber besser als befürchtet. Christen konnten in Ruhe Weihnachten feiern; der neue Führer Ahmed al-Sharaa hat seinen Kampfnamen al-Golani abgelegt und die Milizuniform durch Anzug und Krawatte getauscht; und das Regime im Iran muss im Abseits schmollen und lässt wissen, dass sich die Neuen in Damaskus nicht zu früh freuen sollen.
Die Lage ist aber heikel, wie sie nicht heikler sein könnte. Vor dem neuen Führer steht eine schier unmögliche Aufgabe.
Zuerst muss er seine und die anderen Milizkräfte, von denen er der pragmatische Ausleger ist, unter Kontrolle bringen. Dann gilt es, die beiden ausländischen Mächte zurückzudrängen, welche die Gelegenheit genutzt haben, ihre Besatzungsgebiete auszuweiten: Israel und die Türkei. Dazu ist auch die internationale Gemeinschaft aufgerufen, ihnen Einhalt zu gebieten, widrigenfalls sie der Reibebaum sind, an dem sich syrischer Extremismus neu hocharbeitet.
Keine Erfahrung mit Demokratie
Demokratie darf man jedoch nicht erwarten, denn Demokratie kann man nicht wie einen Lichtschalter anknipsen in einem Staat, der eine solche Erfahrung niemals gemacht hat. Es wäre schon eine große Errungenschaft, wenn die Menschen- und Volksgruppenrechte, die Meinungs- und Religionsfreiheit halbwegs geachtet werden.
Die Menschen in Syrien gelten als tüchtige Araber. Sie könnten das Wunder schaffen.
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