Am 28. Dezember, dem Tag der „unschuldigen Kinder“, der an den von König Herodes befohlenen Mord an den Neugeborenen erinnern soll, gibt es bei uns eine Reihe heiterer Bräuche: Im heimatlichen Kärnten etwa ziehen die Kinder von Haus zu Haus und skandieren: „Frisch und gsund, frisch und gsund, lang lebn, gsund bleibn, nix klunzn, nix klagn, bis i wieder kumm schlogn!“ Worauf die Erwachsenen symbolisch geschlagen werden und einen entsprechenden Obolus entrichten.
Just auch in Kärnten gab es in den Tagen vor Weihnachten aber eine politische Erregung im Zusammenhang mit den unschuldigen Kindern, nämlich jenen in den Kindergärten. Da hatte es Erwin Angerer, der blaue Oppositionsführer im Landtag, doch glatt gewagt zu behaupten, dass die Zustände in den Kindergärten noch besser waren, als dort noch „Tanten“ tätig waren und nicht studierte „Pädagoginnen“.
EINERSEITS ist es natürlich wichtig, dass jene Fachkräfte, die unsere Kleinkinder betreuen, bestens ausgebildet und auch entsprechend respektiert – und vor allem auch bestens bezahlt – werden.
ANDERERSEITS sollte man sich doch darauf besinnen, dass für Vorschulkinder neben der Mama in der Regel die Tante, die nächst wichtige weibliche – bei den Vorschulpädagogen handelt es sich zumeist ja doch um Frauen – Bezugsperson ist. Was wäre da also bei der Anrede „Tante“ herabwürdigend? Sollen die Dreijährigen die Kindergärtnerinnen stattdessen mit „Frau Professor“ anreden?
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