Kaum hat sich der vorweihnachtliche Wirbel gelegt, beginnt schon der nächste: Am Samstag pilgerten die Steirer in die Einkaufszentren, um unliebsame Geschenke einzutauschen oder sich selbst mit den Gutscheinen vom Christkind etwas zu gönnen.
Samstagmittag, Murpark Graz: Die Parkdecks sind voll, die Kunden verteilen sich auf die Geschäfte. Viele sind einfach zum Kaffeetrinken da. Andere tauschen ein, was sie nicht brauchen – Stichwort Doppelbeschenkung. „Oft ist es einfach der falsche ,Tom Turbo‘-Band, der gleich nach den Feiertagen gegen einen ,richtigen‘ eingetauscht wird“, erzählt eine Thalia-Verkäuferin. Hier wird Kulanz an den Tag gelegt.
Ausgeschlafene Kunden, gesittete Stimmung
Überhaupt ist die Stimmung eine friedlich-festliche, kein Vergleich mit dem Trubel der Vorweihnachtszeit, wo vor allem im Lebensmittelhandel immer wieder die Nerven blank lagen. „Die Kunden schlafen sich in diesen Tagen gerne aus“, erklärt man uns, der Ansturm verschiebt sich auf den Nachmittag und Abend.
Das Christkind wird präziser, die Schlangen kürzer
Wenn überhaupt – denn die steirischen Christkindln sind seit einigen Jahren offenbar recht treffsicher unterwegs. „Die Kunden machen sich einfach mehr Gedanken, was sie verschenken“, sagt Clint Böttcher, Hausleiter bei Kastner & Öhler in der Grazer Innenstadt. Auch am 23. Dezember habe man so mit weniger „Notkäufen“ in letzter Sekunde zu tun gehabt, als das in der Vergangenheit der Fall war.
Auch die Umtauschzeit verläuft nun vergleichsweise schaumgebremst, von den 30-Meter-Schlangen, die sich in früheren Jahren vor den Schaltern im Kundenservice gebildet haben, ist nichts zu sehen. Dennoch ist es vor allem der Servicebereich, wo aufgrund von Tauschwünschen und Reklamationen derzeit am meisten zu tun sei, berichtet Böttcher.
„Der 27. Dezember ist weiterhin sehr wichtig für uns“, ergänzt Vorstand Martin Wäg. Aufgrund der Kalendersituation gilt das heuer ebenso für den 28. Dezember, danach lässt das Geschäft erfahrungsgemäß wieder nach. Vom gesamten weihnachtlichen Umsatz werden rund zehn bis 15 Prozent in der Zeit nach dem Fest erwirtschaftet: „Es sind gute Tage, die wollen wir nicht missen.“
Gastronomie als Umsatzbringer
Immer wichtiger wird dabei der Erlebnisfaktor, sowohl vor als auch nach Weihnachten. Nicht nur bei Kastner & Öhler ist die Gastronomie im Haus „extrem gefragt“, wie Böttcher bestätigt. Der Fokus gehe immer stärker in die Richtung, „den Aufenthalt zu genießen und dabei auch zu konsumieren“.
Das zeigt sich auch im Murpark: Der Andrang in den Gastro-Betrieben kann am Samstag mit jenem in den Shops locker mithalten.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.