Kaspar, Melchior und Balthasar ziehen aktuell wieder durch das Land und sammeln Spenden für über 500 Hilfsprojekte. Unterwegs mit Emma, Valentina und Magdalena in Laßnitzhöhe.
Mehr als 17.000 Schritte waren es am Tag zuvor – zumindest laut dem Schrittzähler auf Magdalenas Handy. Am Samstag um 8 Uhr früh steht die 13-Jährige schon wieder mit buntem Umhang und goldener Papp-Krone vor der Pfarre in Laßnitzhöhe, die hölzerne Spenden-Box in ihrer Hand. Mit ihren Freundinnen Emma und Valentina aus Nestelbach – „Stern“ Elisabeth ist leider krank – wird sie wieder mehrere Tausend Schritte gehen. „Wir machen das jetzt zum dritten Mal – weil es lustig ist und wir befreundet sind, aber auch, weil wir dabei etwas Gutes tun.“
Los geht‘s! Schon beim ersten Haus an der Ortsgrenze zu Höf-Präbach öffnet eine Frau mit Freude die Tür. „Friede und Segen sei in diesem Haus“, beginnen die Mädchen, bevor sie singen: „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg...“
„Viele warten schon“
„Die meisten Leute freuen sich und sind dankbar, dass wir kommen“, sagt Alexandra Fuchs, die die Gruppe begleitet. Sie ist selbst viele Jahre lang Sternsingen gegangen, seit zwei Jahren begleitet sie Gruppen. „Die Leute spenden unseretwegen – das ist etwas ganz anderes, als wenn man einen Brief bekommt. Jetzt sind gerade viele auf Urlaub, aber vor allem Ältere warten schon richtig auf die Sternsinger.“
Im Durchschnitt sammelt jeder Sternsinger – oder eher jede Sternsingerin, denn zwei Drittel sind weiblich – 230 Euro an Spenden. In der steirischen Diözese Graz-Seckau kamen so im vergangenen Jahr fast 3,4 Millionen Euro zusammen, österreichweit sind es 19,5 Millionen. Dieses Geld fließt an Projekte in den ärmsten Gegenden der Welt. 2025 steht das asiatische Land Nepal im Fokus: Unterstützt werden rund 500 Projekte, darunter die Opportunity Village Nepal, die Frauen und Mädchen unterstützt, die Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung erlebt haben.
Pfarre muss junge Menschen motivieren
In Laßnitzhöhe bindet Viktoria Zenz einer jungen Sternsingerin gerade den Umhang um. Drei Gruppen unterschiedlicher Altersklassen gehen am Samstag durch die Gemeinde. „Wir sind meistens in zwei Tagen fertig“, sagt die Organisatorin der Dreikönigsaktion. „Die größte Herausforderung ist, einen Ersatz zu finden, wenn jemand ausfällt. Aber auch genug Kinder zu motivieren, mitzumachen, ist nicht immer ganz leicht – viele sind zu der Zeit auf Urlaub.“ Die Arbeit sei es aber wert, sagt die junge Frau: „Man sieht, wie die Kinder Spaß daran haben, mit Freunden etwas Gutes zu tun.“
Für Emma, Magdalena und Valentina bleiben neben dem Wissen, etwas beigetragen zu haben, auch die Erinnerungen. „Wenn sich jemand verspricht, dann müssen wir lachen, und dann ist das Singen schwer...“, scherzen sie. Mit einem Ohrwurm und einigen Tafeln Schokolade geht ihre Tour für dieses Jahr bei Sonnenuntergang zu Ende.
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