Samariterbund

Hundeführer übergibt die Kärntner Staffel

Franz Blatnik mit seinen bestens ausgebildeten Hunden: „Die Ella ist wie ein Kind. Einmal habe ich sie  nicht mitgenommen, da hat sie mich den ganzen Tag nicht mehr angeschaut.“

(Bild: Rettungshundestaffel Kärnten)

Seit knapp 30 Jahren ist Franz Blatnik Hundeführer und hat zahllose Sucheinsätze koordiniert. Nun übergibt er die Aufgaben des Kommandanten und Einsatzleiters der Samariterbund-Rettungshundestaffel Kärnten an seinen Nachfolger.

„Die Zeit bleibt nit stehen“, so Franz Blatnik, der mit Jahreswechsel seine Aufgaben als Staffelkommandant, Einsatzleiter und Landesrettungshundereferent an Roland Tauchmann und dessen Stellvertreter Wolfgang Fugger übergibt. Als Obmann der Samariterbundgruppe Villach und Hundeführer mit Leidenschaft bleibt er jedoch aktiv.

„Wir hatten schon mehr als 500 Anforderungen für Suchen in Kärnten; ich war bei nahezu allen dabei, aber oft als Einsatzleiter, für die Koordination. Unter unseren Hundeführern und Hundeführerinnen haben sicher 15 die Lebensrettermedaille“, so Blatnik stolz. Er hatte schon immer mit Hunden gearbeitet und geholfen, nach Menschen zu suchen. 2011 suchte der Samariterbund in Kärnten jemanden, der eine Staffel leiten könnte. „Ich war bereit und mit mir einige andere, so hatte der Samariterbund quasi über Nacht eine einsatzfähige Staffel“, erinnert sich Blatnik.

Heuer gab es schon 45 Einsätze
Mittlerweile hat der Kärntner Samariterbund 29 Leute in der Hundestaffel. „Wir hatten allein heuer schon 45 Einsätze“, so Blatnik, der weiß, wie dicht der Kalender eines Hundeführers ist. „Jeder hat einen Job, eine Familie, muss mit dem Hund trainieren, jedes Wochenende, aber auch unter der Woche wird gearbeitet, und dann kommen noch die Einsätze dazu. Zum Glück haben wir einige Eheleute und Pärchen bei der Staffel, sonst würde das wohl kaum gehen.“ Geld gibt es dafür keines, alle Hundeführer arbeiten ehrenamtlich.

Wer so einen Hund hat, macht alles mit ihm; natürlich auch Urlaub. Ich würde nie ohne die Hunde wegfliegen. Die kommen immer mit. Die Ella ist beispielsweise wie ein Kind. Einmal habe ich sie, als ich kurz wegmusste, nicht mitgenommen, da hat sie mich den ganzen Tag nicht mehr angeschaut.

Franz Blatnik

Oft gibt es dafür Erfolg und Dankbarkeit. „Die Edith, meine Lebensgefährtin, konnte als ebenfalls ehrenamtliche Rettungshundeführerin einmal mit dem Hund einen Teenager finden. Das Mädchen war ausgebüxt und war im Wald in einem Dornengestrüpp hängen geblieben.  Der Hund hat das Mädel geortet.“

Finden Hunde und Hundeführer den Gesuchten bereits tot vor, gibt es Hilfe vom internen Kriseninterventionsteam. 

Zusammenarbeit mit Heimen
„Wir werden bei allen möglichen Suchen angefordert. Mit Pflegeheimen haben wir eine Kooperation. Läuft beispielsweise eine demente Person weg, rücken wir aus. Einmal haben wir einen Pensionisten auf einer Baustelle auf einem schmalen Sims gefunden“, erinnert sich Blatnik. Auch bei der Suche nach dem Autisten, der in Villach nach dem Tod seines Vaters aus der Wohnung gelaufen war, waren die Hundeführer und ihre Tiere beteiligt. Leider konnte der 22-Jährige zu Weihnachten nur noch tot unter einer Draubrücke gefunden werden.

Blatnik hatte bereits mehrere bestens ausgebildete Hunde: „Die Dobermannhündin Donna, die Dobermannhündin Syra, die Magyar Vizsla- Hündin Bella und unser Wirbelwind, die Segugio Ariegeogis-Hündin Marcella, sind leider schon über die Regenbogenbrücke ins Hundeparadies gegangen, werden aber immer in unseren Herzen und unvergessen bleiben.“

Don Dario und Ella
Nun arbeitet er mit Don Dario von Tordaszigeti, er ist Therapiebegleithund (darf auch in Kindergärten, Schulen und Heime), Stöberhund (sucht ohne Leine, also alleine) und Mantrailer (hat eine Leine und den Hundeführer immer in der Nähe), sowie mit Ella von Tordaszigeti, die als Stöberhündin top in Form ist. „Sie hat gerade bei einer Überprüfung ihrer Fähigkeiten, das ist regelmäßig zu machen, 4 versteckte Personen auf 26.000 Quadratmeter in nur sechs Minuten gefunden! 30 Minuten hätte sie Zeit gehabt.“