Seiten wie "movie2k" seien die logische Folge des Bedürfnisses der Menschen nach kostenloser Unterhaltung, so die Macher der umstrittenen Website. Der Kampf der Behörden gegen die Piratenszene sei aussichtslos. "Geht eine Seite offline, kommen in den nächsten Tagen fünf neue, die deren Platz einnehmen wollen", heißt es weiter. Oder eine Kopie der zuvor vom Netz genommenen Seite. Dass die "movie2k"-Macher mit ihrer Einschätzung nicht ganz Unrecht haben, zeigen zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit.
Kritik an Kriminalisierung
Nach der Abschaltung von Kim Dotcoms Filehoster MegaUpload (siehe Infobox) wichen die Nutzer auf vergleichbare Dienste aus, und auch der Kampf der Medienindustrie gegen die zweite große deutschsprachige Streaming-Seite kino.to scheint aussichtslos. Zwar ist die ursprüngliche Seite mittlerweile offline und ihrem Macher der Prozess gemacht worden, zudem gelang den Behörden erst kürzlich ein entscheidender Schlag gegen einen Uploader (siehe Infobox). Unter einer leicht abgewandelten Domain steht trotzdem weiterhin eine Kopie der einst populären Piraten-Website im Netz.
Man solle endlich damit aufhören, Raubkopierer zu kriminalisieren und das Strafausmaß für Urheberrechtsvergehen überdenken, so die "movie2k"- bzw. "movie4k"-Betreiber. Man müsse der Industrie und den Rechteinhabern klar machen, dass die "Verletzung eines Copyrights auf keinen Fall mit einem Gewaltdelikt oder Mord gleichzusetzen" sei, heißt es in der Botschaft. "Wieso sitzen Raubkopierer fünf Jahre im Gefängnis, während Kinderschänder mit einer Strafe von 22 Monaten auf Bewährung freikommen?", fragen die Betreiber der Website.
Piraterie-Websites sind ein Millionengeschäft
Aber auch wenn es die Macher der Streaming-Seite so darzustellen versuchen: Wegen des "kollektiven Bedürfnisses" nach kostenloser Unterhaltung werden Seiten wie kino.to oder movie2k.to nicht betrieben. Wie das deutsche IT-Portal "Golem" berichtet, kommt es immer wieder vor, dass solche Websites die Nutzer mit Abzocker-Werbung oder gar Trojanerangriffen ausnehmen. Die Gewinne – im Fall von kino.to sollen es 6,6 Millionen Euro gewesen sein – stecken die Macher der Piraterie-Websites ein.
Dass die Macher von Piraterie-Websites beileibe keine selbstlosen Samariter sind, die der Onlinegemeinde kostenlose Unterhaltung bieten wollen, zeigte erst kürzlich auch der Fall torrent.to. Anfang Mai fasste der Betreiber der populären deutschen Filesharing-Seite eine mehrjährige Haftstrafe aus (siehe Infobox). Laut Gericht habe der Betreiber monatlich einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag mit seiner Website verdient. Die Mitarbeiter seien indes äußerst schlecht bezahlt worden.
Übrigens: Derzeit ist der "movie2k"-Nachfolger schwer erreichbar. Grund könnten der Website gulli.com zufolge DDoS-Angriffe konkurrierender Websites sein.
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