126 Euro gibt laut einer Umfrage heuer jeder Österreicher im Schnitt für die Silvesterfeierlichkeiten aus. Dabei kauft aber nur die Minderheit Feuerwerksartikel. Und dennoch sorgen Jahr für Jahr die Tage rund um den Jahreswechsel für schwere Unfälle mit Feuerwerkskörpern. Krone.at erklärt, was erlaubt ist und was nicht.
Die Verwendung von Feuerwehrkörpern ist streng reglementiert. Nur die Kategorien F1 (ab 12 Jahren) und F2 (ab 16 Jahren) sind frei erhältlich. Und nur die Kategorie F1 darf auch innerhalb des Ortsgebietes verwendet werden.
An diesen Orten ist Verwendung verboten
Innerhalb und in unmittelbarer Nähe zu Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen, Kirchen, Gotteshäusern sowie Tierheimen und Tiergärten ist die Verwendung von Feuerwerkskörpern grundsätzlich immer verboten, auch außerhalb des Ortsgebietes. Für die Klasse F3 (ab 18 Jahre) ist ein Sachkundekurs nötig, ab der Klasse F4 (ab 18 Jahre) eine Fachkenntnis nötig. Bei Verstößen drohen außerdem Strafen bis zu 3600 Euro.
Trotz der strengen Regelung kommt es dennoch im Land immer wieder zu katastrophalen Unfällen. So brachte ein Böller einen jungen Seewalchener (OÖ) in der Nacht vor seinem 18. Geburtstag ins Spital. Der Jugendliche hatte – laut ersten Ermittlungen – die Plastikhülle eines dicken Stifts mit einem explosiven Stoff gefüllt. Mit zwei Freunden wollte er den Böller der Marke Eigenbau auf einer Straße etwas außerhalb des Orts zünden. Doch dabei ging etwas schief.
Teenie sprengt sich Teil der Hand weg
In der Nacht zum Sonntag, gegen 20 Uhr, zerriss es den Sprengsatz noch in der Hand des fast 18-Jährigen und fügte ihm eine große Fleischwunde zu. Ein Teil des Handballens wurde herausgerissen, auch im Gesicht erlitt der Bursch Verletzungen, zum Glück nicht in den Augen. Das Rote Kreuz brachte den Verletzten zur Erstversorgung ins Vöcklabrucker Krankenhaus, danach wurde er für einen mikrochirurgischen Eingriff ins Linzer Unfallspital überstellt.
Zahlreiche Einsätze in Silvesternacht
Der Unfall in Seewalchen wird aller Voraussicht nach nicht der letzte zum Jahreswechsel gewesen sein. Denn Oberösterreich ist nach Wien das „gefährlichste“ Bundesland. Im Vorjahr mussten Rotes Kreuz und Samariterbund 50 Nachtschwärmer versorgen, durch Feuerwerkskörper wurden sieben Oberösterreicher so schwer verletzt, dass sie in Spitäler eingeliefert werden mussten.
Moped in Brand geschossen
Und für die Versicherungen ist die Silvesternacht eine der regelmäßig teuersten des Jahres: In Oberösterreich werden im Schnitt Schäden zwischen 400.000 und 500.000 Euro gemeldet. Aus Braunau wird auch schon der erste Sachschaden durch Böller gemeldet: Das Moped eines 58-Jährigen, der es am Abend abgestellt hatte, war in Brand geschossen worden. Polizisten konnten die Flammen zwar ersticken, doch das Zweirad ist ein Totalschaden. Ob es absichtlich oder fahrlässig in Brand geschossen worden war, muss erst geklärt werden.
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