Die Rettungsdienste werden im Burgenland neu aufgestellt. Der Einsatz von Notfallsanitätern sorgt dabei für mehr Qualität – wie ein Einsatzbericht aus dem heurigen Jahr zeigt.
„Mit dem Papa stimmt was nicht“ – als Ernst Wild im Februar diese Worte von seiner Nichte hörte, war ihm klar: Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Sein Bruder Josef (63), kurz zuvor noch wohlauf, war plötzlich nicht mehr ansprechbar. Ernst, selbst pensionierter Rettungsfahrer, wählte sofort den Notruf.
Innerhalb kürzester Zeit traf ein Rettungsteam des Stützpunktes Weppersdorf mit zwei Notfallsanitätern vom Samariterbund Burgenland ein. Alles deutete auf einen Schlaganfall hin. Notfallsanitäter Michael Farkas stabilisierte den Patienten, damit dieser zur weiteren Behandlung ins Spital nach Eisenstadt transportiert werden konnte. „Für diese Notfallkompetenzen absolvieren die Sanitäter eine umfassende, erweiterte Ausbildung, das kann lebensrettend sein“, meint Farkas.
Letztlich sei vor allem der Zeitfaktor entscheidend gewesen, ist auch Ernst Wild überzeugt: „Wenn man noch einen Notarzt nachalarmieren muss, geht wertvolle Zeit verloren. Daher sollte immer mindestens ein Notfallsanitäter mitfahren“, so der frühere Rettungsfahrer.
Mehr Notfallsanitäter
Bisher war dies nicht bei jedem Rettungswagen der Fall. Dieser oft lebensentscheidenden Notwendigkeit wird mit der Neuaufstellung des Rettungsdienstes Rechnung getragen: In einem ersten Ausbau wurde die Besetzung der insgesamt 15 Rettungswagen bereits durch den Einsatz von vier hoch qualifizierten Notfallsanitätern verbessert. Das ist nur der Anfang: In den nächsten Jahren sollen alle 15 Rettungswagen rund um die Uhr mit mindestens einem Notfallsanitäter besetzt werden. Verbessert wird so nicht nur die Versorgung, sondern auch die Notärzte an einsatzintensiven Tagen entlastet. „Solche Notfälle werden leider immer passieren, daher ist eine flächendeckende Notfallversorgung in allen Teilen unseres Landes umso wichtiger“, erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Durch das heuer neu erlassene Rettungsgesetz könne man dies umsetzen. Die darin enthaltene Erhöhung des von Land und Gemeinden zu gleich Teilen getragenen Rettungsbeitrages ermögliche den Einsatzorganisationen eine höhere Handlungsfähigkeit.
Wichtig ist daher auch eine Offensive in der Ausbildung von Notfallsanitätern. Das sehen auch die Einsatzorganisationen so. „Dies hat bei uns oberste Priorität“, sagen Samariterbund-Geschäftsführer Gerald Fitz und Thomas Wallner, Landesgeschäftsführer des Roten Kreuzes, unisono.
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