Streifenwagen brannte

Böller gegen Polizisten: Tuning-Treffen eskalierte

Polizisten standen in der deutschen Stadt Aachen einer außer Kontrolle geratenen Menschenmenge gegenüber. Beamte wurden mit Böllern und Raketen ins Visier genommen. Ein Streifenwagen geriet in Brand.

(Bild: Screenshots/TikTok)

Bereits weit vor Silvester haben das unerlaubte Zünden von Böllern und Raketen in Deutschland zu mehreren Polizeieinsätzen sowie kleineren Bränden geführt. In Berlin warfen Jugendliche aus einer Wohnung Pyrotechnik auf Passanten. In Aachen eskalierte ein Tuning-Treffen komplett.

Autofahrer aus der Tuning-Szene warfen bei einem Treffen in Aachen Böller und Pyrotechnik in eine Menschenmenge und gegen Polizisten.

Hochaggressive Autofahrer
Zu dem Treffen in der Nacht auf Sonntag waren nach Polizeiangaben rund 2000 Teilnehmer mit mehreren Hundert Fahrzeugen gekommen. Ein Streifenwagen geriet in Brand. Im Laufe des Abends verhielten sich viele Szenemitglieder zunehmend rücksichtslos, einige zeigten sich hochaggressiv, wie es in einer Mitteilung der Polizei hieß. Verletzt wurde niemand. Die Beamten lösten das Treffen schließlich auf und leiteten Ermittlungen wegen zahlreicher Verstöße ein.

In der deutschen Hauptstadt Berlin warfen zwei Jugendliche aus einer Wohnung in der Potsdamer Straße Böller gegen Passanten und Autofahrer. Gegen beide wird wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz sowie gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Gruppe nahm Lokal ins Visier
In der Pflügerstraße in Berlin-Neukölln beschädigten Jugendliche ein Lokal mit Feuerwerkskörpern. Zudem wies eine Regenbogenfahne ein Brandloch auf, auch eine über den Gehweg angebrachte Wimpelkette wurde beschädigt. Die Tatverdächtigen verließen den Ort noch vor Eintreffen der Polizei. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt.

Polizisten stellten 192-mal Pyrotechnik sicher
Nach Angaben eines Berliner Polizeisprechers wurden allein am Samstag insgesamt 192 Mal Pyrotechnik sichergestellt zur Gefahrenabwehr, „damit sie keinen weiteren Unfug damit machen“. Es habe eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegeben, vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung wurden registriert. Meist handelte es sich laut Polizei um Jugendliche, die auffielen. 

Personal aufgestockt
Die Berliner Polizei hatte angekündigt, bereits vor der Silvesternacht verstärkt unterwegs zu sein wegen des früheren Verkaufs von Feuerwerk. Statt 180 Funkwagen sind 239 im Einsatz, auch in den Wachen gebe es mehr Personal.

Normalerweise werden Feuerwerkskörper in Deutschland nur an den letzten drei Tagen des Jahres verkauft, also ab dem 29. Dezember. Da der diesmal auf einen Sonntag fällt, begann der Verkauf bereits am Samstag.