Die Steyrer Autorin Marlen Haushofer schrieb zwar Weltliteratur, wurde er aber lange Zeit unterschätzt. Mit ihrer Literatur kämpfte sie stets gegen das Patriarchat an. Nun gibt es die erste Werkausgabe, die ganze 2,8 Kilogramm wiegt.
„Verdrängte Kriegserfahrung, Militarismus unter der bürgerlichen Oberfläche, Naturkatastrophen kosmischen Ausmaßes“, zählt Miryam Schellbach, Lektorin beim Claasen-Verlag, an Themen auf, die die Steyrer Autorin Marlen Haushofer (1929 bis 1970) in ihren Erzählungen und Romanen verarbeitete. „Solange es die Menschheit gibt, werden diese Themen leider aktuell sein.“ Haushofers bekanntester Titel ist „Die Wand“, er wurde 2012 von Julian Pölsler verfilmt, Martina Gedeck spielt die Hauptrolle.
Jeder Band hat anderen Herausgeber
Haushofer, die mit ihrer Literatur stets gegen das Patriarchat ankämpfte, zählt heute zwar zu den österreichischen Klassikern des 20. Jahrhunderts, hatte aber bis dato keine Werkausgabe. Das holte nun der Claasen-Verlag, der zu Ullstein gehört, in Kooperation mit dem Linzer StifterHaus nach. Um sich detailliert anzunähern, hat jeder der sechs Bände einen anderen Herausgeber, darunter bekannte Namen wie Clemens J. Setz oder Antje Ravik Strubel.
Kinderbücher fehlen
„Träumerinnen und Träumer, die nach Geschichten suchen, die zu enge Lebenswelten sprengen“, so Schellbach, werden mit der 2,8 Kilogramm schweren Box, die fünf Romane und einen Erzählband enthält, ihre Freude haben. Was leider fehlt, sind Haushofers Kinderbücher, die aber teils neu aufgelegt werden.
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