Täter immer dreister

Geschenkkarten: Das neue Gold der Betrügerbanden

Kärnten
30.12.2024 06:05

Zehntausende Euro knöpfen skrupellose Täter einer Klagenfurterin (78) ab – wie berichtet mittels sogenannter Geschenk-Karten. Eine mittlerweile gängige Masche. Und dabei gehen die Betrüger immer dreister vor. Die „Krone“ sprach mit einem der Opfer.

Erst forderten die Täter das Opfer (78) auf, zu überweisen – dann sollte die Pensionistin plötzlich Geschenkkarten kaufen und die Codes durchgeben. „Ältere Menschen nutzen kaum Onlinebanking und gehen für Überweisungen zu ihrer Hausbank. Mittlerweile sind die Mitarbeiter aber auf derartige Betrügereien geschult – und schöpfen im Optimalfall bei außergewöhnlichen Transaktionen ihrer Stammkunden Verdacht. Das wissen aber auch die Betrüger schon“, erklärt ein Ermittler.

Und so setzen die skrupellosen Kriminellen immer öfter auf die Geschenkkarten. Auch wenn kein Geld fließt, können sie die „geschenkten“ Guthaben entweder weiterverkaufen, oder damit Waren einkaufen – und diese schließlich am Schwarzmarkt beziehungsweise auf diversen Online-Verkaufsplattformen zu Geld machen. Und dies ohne dem Risiko, das Banktransaktionen nachvollzogen werden.

Täter lösten Codes unmittelbar nach Kauf ein 
Auf dieselbe Masche fiel ein 80-Jähriger hinein. Dieser wurde telefonisch über einen vermeintlichen Lotteriegewinn informiert. Allerdings würden Bearbeitungsgebühren anfallen. Auch dieser Pensionist überwies erst über tausend Euro, ehe die Täter auf den „Gutschein-Modus“ wechselten. „Ich habe zwei Gutscheine gekauft und die Codes telefonisch durchgegeben. Am Tag darauf sollte ich weitere Gutscheine bei genau demselben Geschäft kaufen“, erzählt das Opfer im Gespräch mit der „Krone“.

Was das leichtgläubige Opfer, in der Hoffnung auf den großen Gewinn, schließlich auch tat. Kurz danach flog der Betrug aber Dank eines Familienmitgliedes auf – und zumindest die letzten acht gekauften Gutscheinkarten im Gesamtwert von fast 3000 Euro schienen gesichert. Falsch gedacht: Denn obwohl die jeweiligen Codes noch nicht weitergegeben worden sind, waren sie bereits eingelöst.

Ermittler-Appell an Supermärkte
„Das spricht dafür, dass die Täter die Codes vorab im Geschäft abfotografiert, das Opfer beobachtet, und darauf gewartet haben, bis dieses an der Kasse bezahlt und die Geschenkkarten somit aktiviert hat“, so ein Ermittler zur „Krone“. In vielen Geschäften hängen diese Karten noch vor der Kasse – und niemandem fällt auf, wenn sie geöffnet und wieder verschlossen werden. „Auch Supermarktangestellte sollten hinterfragen, wenn ein Pensionist mehrere Gutscheinkarten mit hohem Wert kauft“, so der Kriminalist.

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