Gerüchteküche brodelt

KTM: Dauert Produktionsstopp sogar bis Ende März?

Welche Investoren steigen ein? Bleibt Stefan Pierer an Bord? Wie viele Jobs fallen insgesamt noch weg? Es sind viele Fragen, die rund um den insolventen Motorradhersteller KTM derzeit offen sind und über die viel spekuliert wird. Durchaus realistisch und für Belegschaft und Lieferanten kein Ruhekissen ist die Überlegung, den Produktionsstopp bis Ende März zu verlängern.

Elf Tage vor Weihnachten gingen in der Produktion von Motorradhersteller KTM vorübergehend die Lichter aus. Seit 13. Dezember abends steht die Produktion im Innviertel also still – und das soll auch bis Ende Februar 2025 so bleiben.

Doch: Offenbar wird beim in die Insolvenz geschlitterten Leitbetrieb mit Sitz in Mattighofen (Oberösterreich) überlegt, diesen Stopp auszudehnen und bis Ende März zu verlängern, um in der Zwischenzeit die hohen Lagerbestände abzuverkaufen.

Abstimmung über Sanierungsplan am 25. Februar
Die Verlängerung des Produktionsstillstands ist derzeit eine Möglichkeit, offenbar noch nicht beschlossen – aber in jedem Fall eine Nachricht, die die Beschäftigten des Motorradherstellers und die Lieferanten nicht gut schlafen lassen wird. Schließlich hoffen derzeit viele, dass bei KTM unmittelbar nach der Abstimmung über den Sanierungsplan am Landesgericht in Ried im Innkreis am 25. Februar so etwas wie Alltag einkehren kann. Eine Verlängerung des Produktionsstopps wäre vieles, aber sicher keine Rückkehr zur Normalität.

Unser wichtigstes Anliegen ist der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Wir suchen neue Investoren, wir führen Gespräche mit allen Gläubigern, um eine zukunftsfähige Lösung zu erreichen. Insbesondere mit den Banken haben wir sehr gute und konstruktive Gespräche.

Gottfried Neumeister, Co-CEO der Pierer Mobility AG und der KTM AG, am 20. Dezember nach der Berichtstagsatzung am Landesgericht Ried

Bei Stopp gilt: Daheim bleiben und Lohn für 30-Stunden-Woche erhalten
Fix ist bislang: Die Produktionsmitarbeiter bleiben im Jänner und Februar komplett zu Hause, erhalten aber in dieser Zeit den Lohn für eine 30-Stunden-Woche. Auch der Großteil der restlichen Belegschaft reduziert in dieser Phase seine Arbeitszeit und verzichtet damit auch auf Gehalt.

Investorensuche läuft auf Hochtouren
Um die Sanierung zu schaffen, braucht KTM dringend frisches Kapital. Bei der Berichtstagsatzung am 20. Dezember legte KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl drei nicht-bindende, aber konkrete Angebote von Investoren vor, darunter auch vom indischen Pierer-Partner Bajaj sowie von CF Moto, ebenfalls einem eng mit KTM verschränkten Unternehmen. Ob und was davon tatsächlich real wird und ob nicht auch noch neue Investoren gefunden werden, ist derzeit offen. Pierer-Mobility-AG- und KTM-AG-Co-Geschäftsführer Gottfried Neumeister meinte am 20. Dezember, dass man damit rechnet, dass sich „im Jänner noch ganz viele Interessenten melden werden“.