7 Tage Staatstrauer
Suche nach Ursache für Flugzeugunglück in Südkorea
Nach dem schweren Flugzeugunglück in Südkorea hat Interimspräsident Choi Sang-mok eine umfassende Sicherheitsüberprüfung des gesamten Luftfahrtsystems des Landes angeordnet. Als immer wahrscheinlicher gilt, dass ein Vogelschwarm für den Absturz verantwortlich sein soll.
Der Pilot habe kurz vor dem Unglück den Notruf „Mayday“ durchgefunkt und soll von einem „Ausweichmanöver“ gesprochen haben. Auch der Tower soll die Maschine vor einem Vogelschwarm gewarnt haben. Experten zufolge sind noch viele Fragen offen, unter anderem, warum die zweistrahlige Boeing 737-800 offenbar mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war und das Fahrwerk beim Aufsetzen nicht ausgefahren schien.
Flugdatenschreiber gefunden
„Es war nicht genug Zeit, um am Boden Vorbereitungen für eine Notlandung zu treffen“, erklärte das Verkehrsministerium. Einer der beiden Flugdatenschreiber sei gefunden worden, aber äußerlich beschädigt. Es sei noch unklar, ob die Daten für eine Auswertung ausreichend intakt seien.
Das Flugzeug der Jeju Air hatte anscheinend keine Zeit, Treibstoff abzulassen, um sein Gewicht auf das für eine Landung erforderliche Maß zu reduzieren.
Sprecher des Verkehrsministeriums
Opferidentifizierung oberste Priorität
Oberste Priorität habe derzeit die Identifizierung der Opfer, die Unterstützung ihrer Familien und die Behandlung der beiden Überlebenden. „Sobald die Bergungsarbeiten abgeschlossen sind, wird das Verkehrsministerium gebeten, eine Notfallsicherheitsinspektion des gesamten Flugbetriebssystems durchzuführen, um eine Wiederholung von Flugunfällen zu verhindern“, so auch Choi. Eine siebentägige Staatstrauer wurde angeordnet.
Bei dem Unglück am Sonntag kamen 179 der 181 Insassen ums Leben, als ein Flugzeug der südkoreanischen Billigfluggesellschaft Jeju Air nach der Landung auf dem Flughafen Muan über die Landebahn hinausschoss, gegen eine Mauer prallte und in Flammen aufging. Der Unfall von Flug 7C2216, der aus Bangkok kam, war der bisher verheerendste in Südkoreas Luftfahrtgeschichte.
Die Regierung des Landes will infolge des Unglücks insbesondere alle Maschinen inländischer Fluglinien vom Typ Boeing 737-800 dahingehend überprüfen lassen, ob die Airlines sich an geltende Regeln für das Modell halten.
Der Flughafen Muan bleibt bis Mittwoch geschlossen, während die anderen internationalen und regionalen Flughäfen des Landes, einschließlich des Hauptflughafens Incheon, planmäßig in Betrieb sind.
Die Aktien der Billigfluggesellschaft Jeju Air fielen am Montag um bis zu 15,7 Prozent auf ein Rekordtief.
Bilder der Katastrophe:
Erneut Probleme
Unterdessen hat einem Medienbericht zufolge erneut eine Maschine derselben Airline Probleme mit dem Fahrwerk gehabt. Wie Yonhap berichtete, musste am Montag Flug 7C101 von Jeju Air zu seinem Start-Flughafen Gimpo westlich der Hauptstadt Seoul wegen Fahrwerksproblemen zurückkehren.
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