Die gute Nachricht: Heuer war Sprit im Jahresschnitt um zwei bis vier Cent je Liter billiger als noch 2023. Doch damit endet die Entlastung. Ab Jänner stiegen die Kosten fürs Tanken, zusätzlich werden Versicherungssteuer sowie Normverbrauchsabgabe erhöht. Immerhin wird das Kilometergeld angehoben.
Konkret war dank günstigerer Ölpreise Benzin heuer im Schnitt mit 1,569 Euro je Liter um zwei Cent (ein Minus von einem Prozent) günstiger als 2023, Diesel mit 1,596 Euro sogar um vier Cent (drei Prozent), ermittelte der ÖAMTC. Wie man sieht, zahlten Diesel-Fahrer damit schon im dritten Jahr in Folge tendenziell mehr als jene, die Eurosuper tanken.
Doch nun rollt eine neue Teuerungswelle auf Fahrzeugbesitzer zu. Gleich drei wesentliche Kosten-Posten beschleunigen sich mit dem Jahreswechsel. Erstens steigt per 1. Jänner die CO₂-Abgabe von 45 Euro auf 55 Euro je Tonne des Klimagases. Umgerechnet verteuert sich Sprit an der Zapfsäule dadurch um rund drei Cent je Liter. Inklusive der Mehrwertsteuer darauf macht der CO₂-Anteil am Preis dann schon 15 Cent bei Benzin bzw. 16,5 Cent beim Diesel aus. Insgesamt kassiert der Fiskus somit bereits bis zu 57 Prozent Steuern von jedem Liter Treibstoff!
Sollte die nächste Regierung zur Budgetsanierung den regionalen Klimabonus abschaffen, der die CO₂-Abgabe ausgleichen soll, dann käme das sogar einer zusätzlichen Steuererhöhung gleich, warnt ÖAMTC-Experte Martin Grasslober.
Bis zu vier Cent sparen beim Tanken am Sonntag
Sparen kann man etwas, wenn man am Wochenende tankt, rät der Autofahrerclub. Besonders günstig ist meistens der Sonntag, da waren heuer bis zu vier Cent je Liter Einsparung gegenüber der Wochenmitte drin. Extra früh aufstehen muss man aber nicht, weil die Preise an den Zapfsäulen von Sonntagnachmittag bis Montag 12 Uhr nur sinken dürfen. Erst danach können die Tankstellen sie wieder anheben.
Zweitens fällt für die meisten ab 1. Jänner erstmalig neu zugelassenen Fahrzeuge mit Verbrenner-Antrieb eine höhere motorbezogene Versicherungssteuer an. Diese wird automatisch zusammen mit der Prämie für die Haftpflichtversicherung des Fahrzeugs eingehoben und verteuert Neufahrzeuge im Schnitt um 35 Euro im Jahr, rechnet der ÖAMTC. Nur sehr verbrauchsarme bzw. leistungsschwache Neuwagen dürften mit einer geringen bis gar keiner Erhöhung davonkommen. Wichtig: Für bereits jetzt zugelassene Autos ändert sich nichts! Für E-Fahrzeuge gilt sogar weiterhin die komplette Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer.
Drittens steigt die Normverbrauchsabgabe (NoVA), die nur einmalig beim Kauf zu zahlen ist, für viele Modelle. Entscheidend ist auch hier der CO₂-Ausstoß. Aufgrund der komplizierten Berechnungsmethodik kann es sein, dass nicht nur für „Spritfresser“, sondern auch für sehr effiziente Pkw mehr NoVA anfällt. Nur für E-Autos sowie einige Hybrid- sowie den meisten Plug-in-Hybrid-Pkw entfällt die NoVA zur Gänze.
Amtliches Kilometergeld wird erhöht
Als kleiner Trost wird nach vielen Jahren wenigstens das amtliche Kilometergeld angehoben. Es gelten dann einheitlich 50 Cent je gefahrenem Kilometer, wenn man dienstlich unterwegs ist. Es ist also ab Jänner egal, ob man dafür Pkw, Motorrad, Motorfahrrad oder das Fahrrad (ab einem Kilometer Wegstrecke) verwendet.
Mitfahrende können 15 Cent (bisher 5 Cent) abrechnen. Auf 487 Euro im Jahr etwas angehoben wird zudem der Verkehrsabsetzbetrag. Dieser wird bei der Einkommensteuer abgegolten und für unselbstständig Beschäftigte meistens direkt vom Arbeitgeber bei der Lohnzahlung berücksichtigt.
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