Einsturz beim Portal

Tauerntunnel: Schlüsselstelle macht Probleme

Salzburg
31.12.2024 07:00
Bei der Sanierung des Tauerntunnels entgingen 13 Hackler einer Katastrophe! Geröllmassen verschütteten das Nordportal. Die Stelle bereitete schon öfter Probleme, weiß ein Experte.

Plötzlich begann Staub von der Tunneldecke zu rieseln, als am Sonntag 13 Arbeiter beim Nordportal des Bahn-Tauerntunnels im Bad Gasteiner Ortsteil Böckstein werkten. Die Bauarbeiter brachten sich rasch in Sicherheit, bevor die ersten Steine von der Decke stürzten. Dann ging es schnell, das Gewölbe gab nach. Der Tunnel, der aktuell saniert wird, wurde auf der ganzen Höhe mit Geröll und Erde verschüttet.

Die Arbeiter, die zum Zeitpunkt des Vorfalls im Tunnel waren, hatten großes Glück und blieben unverletzt. Sie verließen den Tunnel auf der Kärntner Seite. Die genaue Ursache für den Vorfall ist noch nicht geklärt. Der 8,4 Kilometer lange Tunnel wird seit Mitte November saniert, auch im Bereich des Nordportals wurde zuletzt gearbeitet. „Nach genauer Vermessung sind rund sieben Meter des Tunnelgewölbes betroffen“, sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser. Weitere Gefahr dürfte es vorerst keine geben. „Die unmittelbaren Nachbarbereiche sind stabil und zeigen keine Beeinträchtigungen“, beruhigt Mosser. Landesgeologe Gerald Valentin wurde informiert, die Sanierung ist aber prinzipiell Sache der ÖBB, der Tunneleigentümerin.

Seit Mitte November wird im 115 Jahre alten Tunnel gearbeitet. (Bild: Tröster Andreas)
Seit Mitte November wird im 115 Jahre alten Tunnel gearbeitet.
Die Sanierung soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. (Bild: Tröster Andreas)
Die Sanierung soll bis zum Sommer abgeschlossen sein.
Auf einer Länge von sieben Metern stürzte das Gewölbe des Bahn-Tauerntunnels während Sanierungsarbeiten ein (Bild: ÖBB/Swietelsky)
Auf einer Länge von sieben Metern stürzte das Gewölbe des Bahn-Tauerntunnels während Sanierungsarbeiten ein

ÖBB hoffen auf rasche Behebung des Schadens
„Der Tauerntunnel führt durch Granit und Gneis und ist insgesamt sehr stabil“, erklärt Valentin im Gespräch mit der „Krone“. „Es gibt aber eine Schlüsselstelle auf den ersten 100, 150 Metern nach dem Nordportal, die durch Lockermaterial führt“, sagt Valentin. „Dieser Bereich sorgt seit Jahrzehnten für Probleme.“ Es ist genau der Bereich, wo nun das Gewölbe eingestürzt ist. Bereits vor knapp zwei Jahren, im April 2023 musste der Tunnel kurzfristig für einen Monat gesperrt werden. Begründung damals: Im Bereich des Nordportals mussten umfangreiche Stützmaßnahmen durchgeführt werden.

Trotz des massiven Einbruchs von Geröll und Erde in den Tunnel hoffen die ÖBB auf eine baldige Behebung des Schadens und eine geringe Verzögerung. „Ersten Einschätzungen zufolge könnte der aufgetretene Verbruch bereits in einer Woche behoben sein und die planmäßigen Sanierungsarbeiten fortgesetzt werden“, ergänzt Mosser. Im Idealfall soll es, wenn überhaupt, nur zu geringen Verzögerungen beim Zeitplan kommen. „Es wird alles daran gesetzt, den geplanten Wiedereröffnungstermin im Juli halten zu können“, so die ÖBB.

„Da ist ja der halbe Berg heruntergekommen“
Das wäre gerade für die vielen Pendler im Gasteinertal und auch auf der Kärntner Seite wichtig, da viele aufgrund ihrer Arbeitsstellen auf diese Verbindung angewiesen sind. Am Tag danach war der Schreck über den Einsturz noch hörbar. „Das wichtigste ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Da ist ja der halbe Berg heruntergekommen“, sagte Günther Novak, Bürgermeister von Mallnitz auf der Kärntner Seite.

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