Der Hoffenheim-Trainer

Ilzer: „Das war wie bei mir als kleiner Bua!“

Fußball International
30.12.2024 21:27

Für Christian Ilzer war 2024 ein sensationelles Jahr ++ Double, Champions League, Transfer, dazu auch Trainer des Jahres ++ Über Erfolge, Ziele, Heimat und seinen Erben spricht er mit der „Krone“!

„Gott sei Dank kömma ins Steirische wechseln“, lacht Hoffenheims Trainer Christian Ilzer zu Beginn des Interviews. Nicht falsch verstehen, sprachliche Barrieren hat der 47-jährige Oststeirer keine zu überwinden. Aber ein Gespräch über Sturm und sein persönliches Jahr löst im Grazer Meistertrainer Gefühle aus, die sich sehr gut im gewohnten Dialekt ausdrücken lassen.

„... so wie ich damals als kleiner Bua!“
„Ich bin einfach extrem dankbar über das, was wir erreicht haben. Bei dem Verein, wo ich als Fan die Liebe zum Fußball kennengelernt habe. Dazu haben wir so viele Menschen auf diese Reise mitgenommen, die, so wie ich damals als kleiner Bua, durch uns die Liebe zum Fußball und zu diesem Verein gewonnen haben. Das ist schon sehr besonders.“ Und weiter: „Wenn es mir und meinem Team jetzt noch gelingt, uns in dieser Top-Liga zu etablieren, dann wäre das noch einmal was, worauf man stolz sein kann.“

Christian Ilzer (Bild: Heintz Richard/Richard Heintz, Foto Ricardo 8010 A-Graz)
Christian Ilzer
Christian Ilzer (Bild: Heintz Richard/Richard Heintz, Foto Ricardo 8010 A-Graz)
Christian Ilzer

„Etabliert“ ist Ilzer beim aktuellen deutschen Nachzügler nach nur einem Sieg in acht Pflichtspielen noch nicht. Abstiegskampf pur wartet auf den einstigen Champions-League-Trainer. „Unsere tägliche Arbeit ist aber sehr produktiv“, so Ilzer, „da sind viel Energie und ein Zug drinnen. Klar wünscht man sich bessere Ergebnisse, aber man sieht eine Entwicklung. Das erste Ziel muss jetzt sein, weg von den Abstiegsrängen zu kommen. Das zweite, diesen Weg, den wir gehen wollen, hier bei allen in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.“ Dieses Vorgehen setzte Ilzer einst schon bei seiner allerersten Trainerstation um. Daheim beim USK Puch.

Ein Riesenprivileg
„Hoffenheim erinnert ein bisserl an Puch“, zwinkert Ilzer über den nur knapp über 3000 Einwohner zählenden Stadtteil in Baden-Württemberg. „Nur, dass man in Puch von meinem Elternhaus ins Tal auf einen Sportplatz schaut, hier in Hoffenheim in diesem Tal aber sechs bis sieben Plätze und eines der modernsten Trainingszentren in Fußball-Deutschland stehen. Es ist wirklich beeindruckend, was Dietmar Hopp (Anm. Unternehmer und Mäzen der TSG Hoffenheim) hier aufgebaut hat. Hier geht es nicht nur um Möglichkeiten im Spitzenfußball. In jedem Ort hat er modernste Kinderspielplätze hingestellt, kleinen Sportvereinen Busse für die Nachwuchsmannschaften gekauft. Ein Wahnsinn, was er für die Allgemeinheit hier leistet. Hier arbeiten zu dürfen, ist ein Riesenprivileg“, schwärmt Ilzer, der Milliardär Hopp bereits persönlich kennengelernt hat.

Christian Ilzer (Bild: sh@offen-blen.de)
Christian Ilzer
Christian Ilzer (Bild: Urbantschitsch Mario/Mario Urbantschitsch)
Christian Ilzer

Nur bis 2. Jänner kann Ilzer die Pause genießen, am 11. steigt bereits das erste Heimspiel gegen Wolfsburg. Natürlich hat er auch seinen einstigen Klub Sturm noch immer im Auge.

Christian Ilzer (Bild: Urbantschitsch Mario/Mario Urbantschitsch)
Christian Ilzer

„Stimmt bitte für Jürgen!“
„Es freut mich riesig für Jürgen Säumel, dass er Trainer ist. Das ist der richtige Weg für einen Verein. Es heißt, es braucht Durchgängigkeit bei Spielern, die es via Akademie nach oben schaffen sollen. Das soll auch bei Trainern gelten!“, meint Ilzer, der bei der „Krone“-Wahl als tipp3-Trainer des Jahres Titelverteidiger – und wieder wählbar ist. „Aber ich bitte alle Sturm-Fans: Sammelt für Jürgen Säumel!“

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(Bild: KMM)



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