Nationaler Trauertag

Nach Carters Tod: US-Flaggen 30 Tage auf halbmast

Außenpolitik
31.12.2024 06:59

Der Tod des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter hat weltweit Anteilnahme ausgelöst. Carter verstarb am Sonntag im Alter von 100 Jahren im Kreis seiner Familie in seiner Heimatstadt Plains im Bundesstaat Georgia. Viele Staats- und Regierungsoberhäupter drückten ihr Beileid aus. US-Präsident Joe Biden ordnete einen nationalen Trauertag an, Flaggen werden 30 Tage lang auf halbmast gehisst.

Der frühere US-Präsident war drei Monate nach seinem 100. Geburtstag in seinem Haus in Plains im Kreise seiner Familie gestorben, wie seine Stiftung am Sonntag bekannt gab. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 US-Präsident, 2002 wurde er für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Nach seinem Ausscheiden aus der Präsidentschaft gründete Carter gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn in Atlanta das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung. Rosalynn, mit der er 77 Jahre lang verheiratet war, starb vor gut einem Jahr.

Eine Frau schreibt Worte des Gedenkens in ein Kondolenzbuch für Jimmy Carter. (Bild: Jeff Gritchen/The Orange County Register via AP)
Eine Frau schreibt Worte des Gedenkens in ein Kondolenzbuch für Jimmy Carter.

Bis ins hohe Alter widmete sich Carter aktiv seinem humanitären Engagement. Carter war der älteste noch lebende frühere US-Präsident. Keiner seiner Amtsvorgänger erreichte ein höheres Alter als er.

Nationaler Trauertag am 9. Jänner
Biden rief nach Carters Tod am 29. Dezember den 9. Jänner zu einem nationalen Trauertag aus und ordnete an, die US-Flagge auf dem Weißen Haus sowie die Flaggen an allen Regierungsgebäuden, Militäreinrichtungen und Botschaften im Ausland für 30 Tage auf halbmast zu setzen. Er werde zudem ein Staatsbegräbnis anordnen, das in der Hauptstadt Washington stattfinden solle. 

„Mein Vater war ein Held“
Geplant ist auch eine öffentliche Trauerfeier in Carters Heimatbundesstaat Georgia. Carter hinterlässt vier Kinder, elf Enkelkinder und 14 Urenkel. „Mein Vater war ein Held – nicht nur für mich, sondern für alle, die an Frieden, Menschenrechte und selbstlose Liebe glauben“, zitierte die Stiftung Carters Sohn Chip.

Letzte Jahre geprägt von Krankheit
Der Gesundheitszustand Carters war zuletzt schlecht. Im Februar 2023 brach er nach mehreren Krankenhausaufenthalten seine medizinische Behandlung ab und begab sich in häusliche Pflege. Im November erfüllte er sich einen Wunsch und stimmte bei der US-Präsidentenwahl per Brief ab. Carter hatte Biden zuvor deutlich gemacht, die Demokratin Kamala Harris unterstützen zu wollen.

Kondolenzbuch für Jimmy Carter (Bild: © Orange County Register/SCNG)
Kondolenzbuch für Jimmy Carter
Totenwache für Carter (Bild: AFP or licensors)
Totenwache für Carter

Carter hatte 2015 eine Krebserkrankung öffentlich gemacht, die er allerdings überwinden konnte. In den vergangenen Jahren war Carter wegen Stürzen mehrfach ins Krankenhaus gebracht worden.

Zitat Icon

Ich habe Gott nicht darum gebeten, mich am Leben zu lassen (...) Ich bin mit dem Tod ganz und gar im Reinen.

Jimmy Carter im November 2019

Im November 2019 hatte Carter bei einem Gottesdienst in seiner Heimatstadt Plains deutlich gemacht, dass er mit Gelassenheit auf den Tod blicke. „Ich habe Gott nicht darum gebeten, mich am Leben zu lassen“, sagte der gläubige Baptist. „Ich bat Gott, mir eine angemessene Einstellung zum Tod zu geben. Und ich stellte fest, dass ich mit dem Tod ganz und gar im Reinen war.“

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