Das Jahr 2025 beginnt für das Land Tirol mit einer etwas anderen „Neujahrsrede“. Emil Kaschka, der in Pfaffenhofen aufgewachsene Vizeweltmeister im Poetry-Slam, hat auf seine Weise auf das Jahr 2024 zurückgeblickt und gemeinsam mit Landeshauptmann Anton Mattle einen Ausblick auf 2025 gewagt.
Die Kulturbackstube in Innsbruck ist nicht nur ein Veranstaltungszentrum, sondern ein wichtiger Ankerpunkt für die freie Kulturszene und Plattform für Gemeinschaftsprojekte unterschiedlicher Art. Wohl nicht zufällig wählte LH Anton Mattle diesen Ort für seine Neujahrsansprache, die gar keine Ansprache war, sondern ein erfrischendes Zwiegespräch mit dem Tiroler Vizeweltmeister im Poetry-Slam, Emil Kaschka.
Von Bankräubern und Bankrotteuren
Gemeinschaft stärken, Verbindendes betonen und sich in der Mitte treffen (wie die Zillertaler Schürzenjäger schon vor mehr als 20 Jahren sangen) – das war die zentrale Botschaft dieser etwas anderen Neujahrsreflexionen, die Kaschka mit einem wortkundigen und heiter-ironischen Rückblick auf ein „Jahr des Suchens“ begann. Ein Jahr, in dem wieder mal vergeblich nach Lösungen für den Transitverkehr gesucht, „aber dafür ein Bürgermeister auf der Arzler Alm gefunden wurde“. Ein Jahr, in dem Tirol nach vielen Bankräubern gesucht und „mehr Bäder an Energiekosten verloren hat, als Touristen an wilde Kühe“. Ein Jahr, in dem viele einen Job gesucht haben und ein insolventer Milliardär gefunden wurde, „der weiterlebt, als ob er niemals insolvent gegangen wäre“.
Zwischen Patscherkofel und der Nordkette
„Hören wir nicht auf zu suchen, die Wahrheit liegt meistens in der Mitte“ – so lautete der Appell des Künstlers. Das war auch die Botschaft von Landeshauptmann Anton Mattle. „Beißen wir uns nicht auf dem Patscherkofel oder der Nordkette fest, sondern treffen wir uns in der Mitte“, formulierte dieser.
Vom Schuldenberg bis auf den Piz Buin
Von Kaschka befragt, sprach Mattle im Anschluss über das angespannte Landesbudget, das der freien Kulturszene eine „Nulllohnrunde“ beschert. Und darüber, was in seiner Amtszeit bisher die schwerste Entscheidung war. Zum Abschluss bekundete der Landeshauptmann in einem Word-Rap seine Liebe zum Piz Buin, seine Meinung zu Donald Trump und was er lieber trinkt: Zirbeler oder Obstler. Ein Neujahrsdialog mit Augenzwinkern, aber ohne Klamauk. Ein durchaus gelungenes Format.
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