Rätseln um Ursache

Flugbegleiter tot: War Schutzausrüstung defekt?

Österreich
31.12.2024 11:53

Eine Woche nach der Notlandung eines Swiss-Flugzeugs am Flughafen Graz ist ein Crewmitglied am 30. Dezember im LKH Graz verstorben. In den Fokus der Ermittlungen rückt die Schutzausrüstung der Crew.

Eine Maschine der Swiss Air mit der Flugnummer LX 1885 musste am Montagabend mit 79 Personen an Bord in Graz notlanden. Bei dem Vorfall wurde ein Besatzungsmitglied schwer verletzt und per Helikopter ins Krankenhaus gebracht, der Mann verstarb eine Woche später. 

Der Flug hatte aufgrund starker Rauchentwicklung im Cockpit und der Kabine - vermutlich durch Triebwerksprobleme verursacht - eine Notlandung erforderlich gemacht. Doch genauer unter die Lupe genommen wird nun die Schutzausrüstung der Crew, die eventuell defekt gewesen sein soll.

Schutzausrüstung garantiert Handlungsfähigkeit
„Während Passagiere bei Rauch an Bord generell leider auf keinerlei Schutzausrüstung zurückgreifen können (die Sauerstoffmasken für die Passagiere würden die Situation noch verschlechtern, sie sind daher ausschließlich für den Einsatz bei einem Kabinendruckverlust zugelassen), steht für die Besatzung persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung, damit sie handlungsfähig bleibt“, klärt Patrick Huber von austrianwings.info auf.

Jede Crew verfügt über spezielle Schutzmasken, darunter Full-Face-Masken für die Piloten und sogenannte „Smokehoods“ (siehe im Bild oben). (Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz, creativecommons.org)
Jede Crew verfügt über spezielle Schutzmasken, darunter Full-Face-Masken für die Piloten und sogenannte „Smokehoods“ (siehe im Bild oben).

Warum erlitt Mann Rauchgasvergiftung?
Die Crew jedoch verfüge jedoch über spezielle Schutzmasken, darunter Full-Face-Masken für die Piloten und sogenannte Smokehoods (Fluchthauben; siehe im Bild oben) für die Flugbegleiter. Es stellt sich nun die Frage, warum der verstorbene Flugbegleiter eine so schwere Rauchgasvergiftung erlitt, obwohl diese Ausrüstung verfügbar war.

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Während Passagiere bei Rauch an Bord generell leider auf keinerlei Schutzausrüstung zurückgreifen können, steht für die Besatzung persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung, damit sie handlungsfähig bleibt.

Patrick Huber von austrianwings.info

Mängel bei Atemschutzmasken
Brisant wird der Fall außerdem dadurch, dass die Swiss bereits im Oktober 2023 Mängel bei den Atemschutzmasken der Kabinenbesatzung entdeckte, die bei früheren Rauchvorfällen aufgefallen waren. Obwohl die Airline den Austausch der fehlerhaften Masken ankündigte, soll das betroffene Modell noch an Bord des Flugzeugs in Graz gewesen sein, so Huber. Ob ein defekter „Smokehood“ zum Tod des Flugbegleiters führte, wird nun untersucht.

Airline trauert um Flugbegleiter
„Mit großer Trauer müssen wir mitteilen, dass wir nach der Notlandung von LX1885 am 23. Dezember 2024 einen lieben Kollegen verloren haben. Unsere Gedanken und unser tiefstes Beileid sind in dieser schwierigen Zeit bei der Familie und den Angehörigen unseres Kollegen“, schrieb die Fluggesellschaft am späten Montagabend auf X (vormals Twitter).

Suche nach Ursache oberste Priorität
Swiss-Chef Jens Fehlinger zeigte sich „tieftraurig und fassungslos“, sein für das operative Geschäft zuständiger Vorstandskollege Oliver Buchhofer erklärte: „Es ist ein schwarzer Tag für uns alle.“ Er betonte, dass das Unternehmen nun alles daransetze, „gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Ursachen zu finden“. „Wir haben viele Fragen und wollen Antworten darauf“, so Buchhofer weiter.

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