Die Tradition der Fahnenschwinger geht aufs Mittelalter zurück. Egal, welche Festivitäten gefeiert werden, wenn die Fahnenschwinger ihre Kunststücke aufführen, ist es ein Genuss. Europas ältester Fahnenschwinger, David Werdinig, feiert in Klagenfurt seinen 100. Geburtstag. Er hat viel zu erzählen.
Mit seinen 100 Jahren gilt der Klagenfurter David Werdinig als der älteste Fahnenschwinger in Europa. Die Akrobaten, die an Christi Himmelfahrt, am Gedenktag der Volksabstimmung am 10. Oktober oder dem Nationalfeiertag, bei Fahnenweihen und Burgfesten, bei Trachtentreffen oder Eröffnungen von Weltmeisterschaften voranmarschieren, sorgen mit ihren Kunststücken immer wieder für viel Begeisterung bei den Zuschauern.
Uralter Brauch erhielt nach Krieg neues Leben
„Im Mittelalter waren die Shows der Fahnenschwinger der Höhepunkt. Nach dem Ersten Weltkrieg ist dieses Brauchtum in Österreich allerdings beinahe ganz verschwunden“, erzählt Werdinig. Nur in Südtirol habe man diese alte Tradition weitergelebt, denn „eine Fahne vermittelt das Gefühl von Heimat“. Dieses Gefühl wollte Werdinig auch in Klagenfurt wieder auferstehen lassen.
Darum gründete er 1980 die Fahnenschwinger in Kärntens Landeshauptstadt. „Früher war ich mit der Volkstanzgruppe Edelweiß in ganz Europa unterwegs, vor allem in der Schweiz, in Belgien, Deutschland und Frankreich ist Fahnenschwingen beliebt. Damals wurden wir überallhin eingeladen und ich habe ich viel erlebt“, erzählt der 100-Jährige gegenüber der „Krone“.
Fahnenschwinger tragen Tracht
Heute hat der Verein neun Fahnenschwinger und eine Trommlerin. Alle Mitglieder tragen stolz die Rosentaler oder die Lesachtaler Tracht.
Und allesamt werden bei den wöchentlichen Proben von Werdinig, der schon 55 Jahre Fahnenschwinger ist, genauestens beobachtet. „Er sieht die Fehler anders als wir“, sagt Obmann Stefan Treul. „Die Griffe müssen exakt sein. Die Schwinger sollen gerade stehen“, fordert Werdinig seine Vereinskollegen auf. Denn bei den Auftritten muss jede Bewegung sitzen. „Immerhin sind wir bei großen Festen am Wiener Heldenplatz oder vor 30.000 Fans im Ernst-Happel-Stadion dabei“ , betont Werdinig.
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