Österreichs Ski-Adler bleiben das Maß aller Dinge: Mit Daniel Tschofenig hat am Neujahrstag ein rot-weiß-roter Skispringer auch den zweiten Bewerb der Vierschanzentournee gewonnen!
Mit Weiten von 141,5 und 143 Meter gewann der 22-jährige Kärntner 8,6 Zähler vor dem Schweizer Gregor Deschwanden und 9,9 vor seinem Landsmann Michael Hayböck. In der Gesamtwertung bleibt es nach dem ÖSV-Triplesieg von Oberstdorf bei der Dreifach-Führung der Österreicher. Vor dem Wechsel in die Heimat führt nun Tschofenig vor Jan Hörl (Tages-5.) und Auftaktsieger Stefan Kraft (8.).
Tschofenig sorgte zudem für den ersten rot-weiß-roten Sieg in Garmisch seit 2014, damals durch Thomas Diethart. Er kommt damit im blauen Trikot des Tournee-Leaders nach Innsbruck, er hat allerdings auch vom fünffachen Saisonsieger Pius Paschke um zwei Zähler die Führung im Gesamtweltcup übernommen.
Das Ergebnis:
„Ich habe in der Früh schon gesagt, ich mag die Schanze“, sagte Tschofenig lachend im ORF-Interview. „Zwei geniale Sprünge sind’s gewesen. Bei der Landung muss ich noch ein paar Übungsstunden nehmen“, sprach der Halbzeitleader seinen Wackler beim letzten Sprung des Tages an.
Tschofenig führt in der Gesamtwertung nun 7,9 Punkte vor Hörl und 8,7 vor Kraft. „Genial. Wenn ich mir vorstelle, wie ich als kleines Kind davon geträumt habe – und jetzt darf ich das Blaue (Trikot, Anm.) anhaben – unvorstellbar“, schwärmte Tschofenig.
Hayböck mit Schanzenrekord
Sehr happy war auch der neue Schanzenrekordinhaber Hayböck. Der Oberösterreicher war im ersten Durchgang auf 145 Meter runtergesegelt. „Das war auch das Glück des Tüchtigen“, sprach er gute Windverhältnisse an einem wechselhaften Tag an. „Ich freue mich irrsinnig über den Stockerlplatz und den Schanzenrekord.“ Zudem hat er nun bei allen vier Tournee-Schauplätzen den Sprung in die Top-3 geschafft, Garmisch-Partenkirchen hatte ihm in dieser Sammlung noch gefehlt. „Ein super Start ins neue Jahr.“
Seine Führung abgeben musste zwar Stefan Kraft, am Ende war er nach dem nur 14. Zwischenrang am Mittwoch aber doch happy. „Ich bin sehr erleichtert. Ich habe den Rückstand in Grenzen gehalten und bin froh jetzt“, sagte Kraft im ORF. Der zweite Sprung sei vom Timing her wieder eine Nuance besser gewesen.
Hier der Stand in der Vierschanzentournee:
Mit Blick auf Innsbruck, wo der Weltcup-Tross nun hinreist und nach einem Ruhetag die Qualifikation und den Bewerb bestreitet, zeigte sich Kraft optimistisch, was die Gesamtwertung anbelangt. „1-2-3 – Ich freue mich jetzt schon auf die Stimmung“, visualisierte er die Atmosphäre auf dem Bergisel, vergaß dabei aber nicht auf den Schweizer Deschwanden. „Es wird noch spannend. Der Bergisel kann auch eine Diva sein, aber wir kennen ihn sehr gut.“
Kraft will die Jungen „ärgern“
Den Kampf um seinen zweiten Tournee-Gesamtsieg, genau zehn Jahre später, hat Kraft freilich noch nicht aufgegeben. „Ich probiere, die zwei Jungen zu ärgern. Sie sind schon die Nuance besser drauf, aber vielleicht mit meiner Erfahrung kann ich sie ärgern“, hofft Kraft. Abgeschlossen wird die Tournee wie immer am Dreikönigstag in Bischofshofen.
Deutschlands Überflieger Pius Paschke hatte das K.-o.-Duell überraschend gegen den US-Amerikaner Tate Frantz verloren, kam aber als einer von fünf Lucky Losern sicher weiter. Nach Rang 4 in Oberstdorf wurde er Neunter und ist nun mit 25,3 Zählern Rückstand Gesamt-Sechster.
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