„Verdächtig ...“

„Krank!“ Norwegen attackiert Österreich

Wikinger Forfang (re.) springt gut, die ÖSV-Adler springen besser. Maren Lundby versteht‘s nicht.

(Bild: AP/ANDREAS TROESTER, AP)

Norwegen attackiert Österreich. Die Dominanz der ÖSV-Adler bei der Vierschanzentournee sei „krank und verdächtig“, sagt eine ehemalige Skispringerin. Unser Team bleibt aber cool.

Die Angst geht um im Skisprung-Zirkus. Die Angst davor, eine entscheidende Entwicklung verschlafen zu haben. Während die österreichischen „Adler“ nach einem Dreifachsieg zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf auf Wolke sieben schweben, begann bei der Konkurrenz das große Rätselraten. Wie kann es sein, dass eine Nation derart dominiert? Zumal die rot-weiß-rote Flugarmada schon bei der Generalprobe in Engelberg einen Doppel- sowie einen Dreifacherfolg zu feiern hatte.

Die Kollegen aus Deutschland starteten ganz subtil mit psychologischer Kriegsführung und schoben Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig die Favoritenrolle zu. Das ÖSV-Trio kostete dies ein Schmunzeln, Kraft und Co. nehmen die neue Rolle gerne an.

„Ungewöhnlich“
Hinter den Kulissen wurde da längst über einen Materialvorteil der österreichischen Flotte gemunkelt. Den sprachen die Norweger auch überraschend offen an. „Es ist ungewöhnlich, dass eine Nation auf diese Art und Weise dominiert, wie die Österreicher das tun“, erklärte der ehemalige Tourneesieger Halvor Egner Granerud. Auch Johann Andre Forfang, als Fünfter bester Wikinger in Oberstdorf, schlug in dieselbe Kerbe. „Wir kratzen uns am Kopf und fragen uns, was sich die Österreicher ausgedacht haben“, meinte der 29-Jährige.

Es ist absolut krank. Niemand weiß, was es ist.

Ex-Skispringerin Maren Lundby

Den Vogel schoss indes die ehemalige Skispringerin Maren Lundby ab. In ihrer Funktion als Expertin im norwegischen Fernsehen erklärte sie: „Es ist absolut krank! Niemand weiß, was es ist!“ Die 30-Jährige, die 2018 Olympiasiegerin wurde, schob hinterher: „Es ist verdächtig. (...) Da muss etwas sein.“

Im österreichischen Lager gibt man sich betont gelassen. Die Anzüge werden vom Weltverband genau kontrolliert, bislang gab es keine Beanstandungen. Der rot-weiß-rote Höhenflug bei der Tournee kann daher weitergehen.