Der Gastransit-Vertrag zwischen der russischen Gazprom Export und der ukrainischen Naftogaz ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Seit 6 Uhr früh am ersten Tag des neuen Jahres kommt daher kein russisches Gas mehr über die Ukraine nach Österreich.
Sowohl an den Knotenpunkten von der Ukraine in die Slowakei als auch beim Übergabepunkt Baumgarten von der Slowakei nach Österreich verzeichnete der Systembetreiber AGGM einen Einbruch der Liefermengen – der bereits am Vortag absehbar war. Schließlich wurden praktisch keine Gaskapazitäten angemeldet. Auch der slowakische Gasfernleitungsbetreiber Eustream bestätigte, dass die Gasflüsse aus Uzhorod in der Ukraine nach Velke Kapusany in der Slowakei gestoppt wurden.
Österreich hat vorgesorgt
Dieser Schritt kam jedoch nicht überraschend und war mehrfach angekündigt worden. „Die Ukraine hat lange im Voraus klargestellt, dass sie den Transitvertrag mit dem Aggressor Russland nicht verlängern wird“, merkte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) an. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und waren auf dieses Szenario gut vorbereitet.“
Österreich kaufte 2022 nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der darauffolgenden Energiekrise knapp 20 Terawattstunden (TWh) Gas als strategische Reserve an und speicherte diese.
Versorgung sichergestellt
Im Vorjahr wurden in Österreich rund 76 TWh Gas verbraucht, und die österreichischen Speicher sind mit rund 80 TWh zu 79 Prozent gefüllt. Zusätzlich könne Österreich über Deutschland und Italien bis zu 185 TWh pro Jahr importieren. Marktteilnehmer wechselten daher zu alternativen Gasquellen. Damit konnte die Liefereinschränkung kompensiert werden. Die Versorgung in Österreich ist somit auch weiterhin sichergestellt.
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